Stadt Willich Kauft die Stadt das Hannen-Areal im Herzen Willichs?

Stadt Willich · Der Kaiserplatz ist umgestaltet, der Marktplatz soll bald folgen, und nun könnte sich demnächst auch auf dem ehemaligen Hannen-Areal im Herzen Alt-Willichs etwas tun.

 Die Brauerei-Passage mit dem großen Parkplatz.

Die Brauerei-Passage mit dem großen Parkplatz.

Foto: Kaiser

Denn die Liegenschaft, auf der sich der Rewe-Markt und ein großer Parkplatz befinden, wurde vom bisherigen Eigentümer an einen Investor aus Willich verkauft. Allerdings: Die Stadt Willich hat ein Vorkaufsrecht für das städteplanerisch wichtige Areal.

Die Willicher Ratsmitglieder werden nun in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag, 12. Mai, 18 Uhr, im Ratssaal im Schloss Neersen beschließen, ob die Stadt ihr Vorkaufsrecht wahrnehmen soll oder nicht. Das Vorkaufsrecht hatte der Rat 2014 beschlossen, um die Flächen zwischen Friedrich-, Graben- und Brauereistraße städtebaulich neu konzipieren zu können, falls sich der bisherige Besitzer aus den Niederlanden (mit dem laut Stadtverwaltung eine gemeinsame Entwicklung des Geländes nicht möglich war) von der Liegenschaft trennen möchte. Rund elf Millionen Euro müsste die Stadt dem bisherigen Besitzer für das Brauerei-Areal überweisen, wenn die Politik am Donnerstag ihr Okay gibt. Doch das ist zweifelhaft.

Willichs Kämmerer Willy Kerbusch, einst Verfechter des Vorkaufsrechts für das Gelände, weist nämlich auf die angespannte Finanzsituation der Stadt hin. Der Landrat des Kreises Viersen, Dr. Andreas Coenen, habe explizit auf die gestiegene Neuverschuldung der Stadt Willich hingewiesen - und "der Kauf der Liegenschaft Brauereistraße 23 würde diese vollumfänglich erhöhen", so Kerbusch.

Gegen den Erwerb durch die Stadt sprechen auch die Signale, die der neue Eigentümer sendet, dessen Gesellschafter sich der Verwaltung bereits vorgestellt hat. Er sieht in dem Gelände zusätzliche Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung, die er gerne mit der Stadt und dem Mieter (Rewe) zur Erhöhung der Attraktivität des Ortskerns wahrnehmen möchte. Als Bürger der Stadt Willich bestehe sein Interesse darin, das Objekt im Rahmen seiner Möglichkeiten wertsteigernd weiterzuentwickeln - nicht in einer kurz- oder mittelfristigen Gewinnoptimierung.

Zudem hat der Käufer bereits eine Kooperations-Vereinbarung mit der Stadt Willich unterzeichnet, in der die gemeinsame städtebauliche Entwicklung des Geländes beabsichtigt wird. Durch die Zusammenarbeit sollen die Attraktivität und das Einkaufsangebot in der Innenstadt gesteigert und in der Innenstadt bisher fehlende Sortimente und Magnetbetriebe ergänzt werden. Städtebaulich soll das Gelände durch Neu- und Umbau der einstigen Fabrikgebäude aufgewertet werden, und es soll "ein attraktiver öffentlicher, begrünter Platz angemessener Größe an der Grabenstraße geschaffen werden". Darüber hinaus soll die Fußweg-Verbindung zum Marktplatz aufgewertet und neue Wege geschaffen werden. Und: Die Anzahl der kostenlosen öffentlichen Parkplätze soll im Wesentlichen beibehalten werden.

Es könnte sich also etwas tun in Willich. Allerdings sind einige Projekte in jüngerer Vergangenheit nicht gerade ruckfrei vonstattengegangen.

(RP)
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