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Kreis Viersen "Jugend forscht" die Treue gehalten

Kreis Viersen · Sie sind bei "Jugend forscht" auf den Geschmack gekommen: Ehemalige Teilnehmer an Deutschlands größtem Wettbewerb für Nachwuchsforscher sind jetzt als Juroren aktiv.

Die Unternehmerschaft Niederrhein richtet seit nunmehr 21 Jahren "Jugend forscht" am Niederrhein aus und hat vielen neugierigen Nachwuchsforschern in dieser Zeit eine Möglichkeit gegeben, ihre Entdeckungen und Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit zu bringen. Schulen und Familien unterstützen die vielen begeisterten Entdecker und begleiten sie oftmals bis zum Wettbewerbstag, der in der Regel ein unvergesslicher Tag bleibt. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass einige immer wieder kommen und auch dann, wenn sie selbst nicht mehr als Teilnehmer starten dürfen, "Jugend forscht" im Herzen tragen und irgendwann als Juroren im Wettbewerb mitmachen.

So ist es bei Annika und Madeline Kohlhaas. Sie waren viele Jahre aktive Teilnehmerinnen und immer wieder erfolgreich mit ihren Wettbewerbsbeiträgen im Fach Physik. Die Geschwister aus Kaarst, zu denen auch noch Vivien Kohlhaas, eine weitere forschungsbegeisterte Schwester gehört, sind in diesem Jahr zum ersten Mal Jury-Mitglieder. Annika (25) hat achtmal mitgemacht und bewertet heute die Arbeiten im Fachbereich Physik.

Die junge Frau ist mittlerweile im letzten Jahr ihres Studiums in den Fächern Physik, Mathematik, Latein und Altgriechisch und freut sich sehr über ihre neue Rolle bei "Jugend forscht": "Das macht einfach Spaß. Es ist toll und spannend zu sehen, welche Arbeiten eingereicht werden und wie sich die Teilnehmer präsentieren", sagt sie und blättert durch den Ordner der eingereichten Forschungsarbeiten. "Es sind einige Arbeiten dabei, die mich an meine eigenen Beiträge erinnern und hier schaue ich natürlich besonders hin", betont Annika. Sie ist "Jugend forscht" - genau wie ihre Schwester - besonders verbunden und war in den letzten Jahren bei jeden Wettbewerb dabei. Nachdem sie als Teilnehmerin nicht mehr starten durfte, war sie immer Gast beim Krefelder Wettbewerb und hat so Kontakt zu Teilnehmern, Betreuungslehrern und zur Wettbewerbsleitung gehalten. Madeline Kohlhaas (23) hat sich in ihrer aktiven Zeit immer mit physikalischen Fragestellungen beschäftigt. Heute darf sie in der Chemie-Jury mitwirken. "Das ist kein Problem, denn ich habe gerade mein Pharmaziestudium abgeschlossen. Das Studium kombiniert Chemie, Physik und Biologie und somit kann ich die Chemie-Arbeiten gut einordnen und bewerten", so Madeline. Für den Wettbewerbstag hat sie sich vorgenommen, den Teilnehmern ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen Interesse entgegenzubringen. "Das motiviert und unterstützt alle. Mit einer guten mündlichen Präsentation kann man eine vielleicht nicht so gelungene schriftliche Ausarbeitung kompensieren. Und da sollte man als Jury-Mitglied genau hinsehen und hören."

Ihre neue Rolle als Jury nehmen die Geschwister ebenso ernst wie Fabian Bronner und Christian Dreier. Die beiden hatten im Jahr 2012 teilgenommen und hatten es mit ihrer Physikarbeit nach einem Regionalsieg in Krefeld über den Sieg beim Landeswettbewerb in Leverkusen bis zur Auszeichnung der Bundeskanzlerin geschafft. Die jungen Männer gehen mittlerweile einem Studium nach - Fabian in Computer Engineering und Christian in Elektrotechnik. Auch sie haben immer Kontakt zu "Jugend forscht" gehalten und waren bereits als Jury-Mitglieder in Thüringen aktiv. "Beim letzten Wettbewerb in Krefeld waren wir natürlich dabei und haben nach der Feierstunde in geselliger Runde beschlossen, gemeinsam als Juroren am Niederrhein einzusteigen", so Fabian Bronner.

Ihm ist bei der Bewertung der Arbeiten die schriftliche Ausarbeitung besonders wichtig. "Ein guter Forscher stellt natürlich auch die Theorie dar und erläutert, warum er einer bestimmten Frage auf eine bestimmte Art und Weise nachgeht." Er ist ein Multitalent und arbeitet neben seinem Studium in Paderborn für ein Softwareunternehmen, ist selbstständig und denkt sich für seine Leidenschaft, die Musik, immer neue technische Innovationen aus.

Christian Dreier ist der vierte Neue, der zum ersten Mal in Krefeld im Kreis der Juroren im Fachbereich Technik eine Rolle übernommen hat. "Klar, sind die Arbeiten, bei denen etwas Eigenständiges und Neues herauskommt, besonders interessant. Aber man muss auch immer berücksichtigen, wie alt die Teilnehmer sind und ob sie wirklich eigenständig forschen oder ob nicht vielleicht doch viel Unterstützung von Eltern oder Lehrern erkennbar ist", so der Student. Er war bei seiner erfolgreichen Teilnahme erst von Lehrern auf die Idee gebracht worden, sich zu beteiligen und weiß, wie wichtig es ist, Unterstützung zu erfahren. "Wir sind damals sehr unbedarft an die Sache herangegangen und waren mit den Formalitäten nicht vertraut. Durch die gute Arbeit an vielen Schulen können sich die Teilnehmer heute besser vorbereiten und auf ihre Forschungsarbeiten konzentrieren", so Christian.

Ein weiteres neues Gesicht in der Jury kommt aus Kempen: Patrick Pausch ist ebenfalls erfahrener Jugend forscht Teilnehmer und Regional- und Landessieger. Er wird die Wettbewerbsarbeiten im Fachgebiet Technik beurteilen.

Sie alle haben nun als Jury-Mitglieder eine durchaus verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und sind in guter Gesellschaft: Rund 40 Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen bewerten zunächst die Beschreibungen der Forschungsarbeiten und am Wettbewerbstag, am morgigen Dienstag, im Krefelder Seidenweberhaus die Vorstellung der Jung forscher an ihren Präsentationsständen.

(RP)
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