Stadt Willich Hundehalter sollen sensibilisiert werden

Stadt Willich · Bernd Kuhlen, Leiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich (GBW), zieht für die Aktion, Hundehaufen in Gründflächen mit Schildern zu markieren, eine positive Zwischenbilanz. Auch von außen kommen mehr Akzeptanz als Unverständnis.

 Mitarbeiter der Gemeinschaftsbetriebe haben auf dieser Grünfläche im Bereich Johannes-/Süchtelner Straße in Anrath mit etlichen Aufstellern die Stellen gekennzeichnet, an denen Hundekot zu finden war.

Mitarbeiter der Gemeinschaftsbetriebe haben auf dieser Grünfläche im Bereich Johannes-/Süchtelner Straße in Anrath mit etlichen Aufstellern die Stellen gekennzeichnet, an denen Hundekot zu finden war.

Foto: GBW

Bernd Kuhlen, Leiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich (GBW), kann dies nicht vergessen: als vor einiger Zeit einmal eine seiner Gärtnerinnen, die den Grünstreifen zwischen Radfahrweg und einer Straße frei schneiden wollte, auf einmal braun gesprenkelt aussah. Sie hatte mit ihrem motorisierten Freischneider einen Hundehaufen erwischt. Daraus entstand bereits im Dezember letzten Jahres eine Aktion der GBW-Pflegekolonne, auf einigen Grünflächen in den Orten neben diesen Häufchen kleine Fähnchen zu setzen und so auf das Problem aufmerksam zu machen. Und Bernd Kuhlen zieht bislang nach vielen Reaktionen auch in einigen Facebook-Gruppen eine gute Zwischenbilanz.

"Wir wollten damit keinesfalls als die ,Rächer der Enterbten' auftreten und den großen Ankläger spielen, sondern aufzeigen, dass dabei die Hundehalter auch mal an unsere Gärtner oder an die Kinder denken, die auf den Grünanlagen spielen", sagt GBW-Chef Kuhlen. Gleich mehrfach sei es auch im vergangenen Jahr vorgekommen, dass zwar die Wege oder Bürgersteige meist frei von diesen tierischen Hinterlassenschaften waren, nicht aber das angrenzende Grün oder kleinere grüne Flächen am Rand der Innenstädte. Und seine Gärtner hatten selbst die Idee solch einer Aktion gehabt, die im Dezember 2015 auf einer städtischen Rasen- und Gehölzfläche an der Karlstraße in Alt-Willich begonnen hatte. Dort wurden auf rund 450 Quadratmeter insgesamt 95 kleinere wie größere Haufen entdeckt und direkt daneben kleine helle Aufsteller mit dem Bild eines Kothaufens gesetzt.

Derzeit stehen diese anrüchigen Wahrzeichen, etwa 80 an der Zahl, entlang der Hecke am Haupteingang des Schiefbahner Friedhofes. Davor waren diese an der Virmondstraße in Neersen, in unmittelbarer Nähe der Anrather Johannesschule im Bereich Johannes-/Süchtelner Straße (dort waren es sogar 130 Aufsteller) und zuletzt im Schiefbahner Park zu sehen; Kuhlen: "Leider wurden während der Karnevalstage zahlreiche Schilder im Schiefbahner Park zerstört, von wem weiß man nicht."

"Unsere Aktion scheint gut angenommen worden zu sein", weist Kuhlen auf zahlreiche Facebook-Einträge und Kommentare hin. Viele User seien überrascht von den vielen tierischen "Botschaften" gewesen und hätten durchaus Verständnis für dieses Projekt gezeigt. Man sei auf dem richtigen Weg: "Wir wollen sensibilisieren, nicht anklagen, nur wenn das Problem erkannt wird, kann daran gearbeitet werden." Bernd Kuhlen hofft, dass, wenn die Grünpflege bald so richtig losgeht, die Haufen weniger werden: "Denn nach wie vor stört das die spielenden Kinder und unsere Gärtner gewaltig, wenn es alle paar Schritte rutschig unter der Sohle wird. Ganz zu schweigen, wenn die Schuffel durchschliert oder der Motorfreischneider für besonders beschleunigte Verteilung sorgt. Das ist teilweise ganz schön eklig..."

In dem Zusammenhang weist Bernd Kuhlen noch einmal darauf hin, dass es auch für diesen Zweck in den Stadtteilbüros kostenfrei "Doggybags" gibt; in den großen Parks würden ebenfalls entsprechende Boxen mit diesen Tütchen installiert sein. Ob die Aktion in diesem Sommer oder Herbst weitergeht, lässt Kuhlen noch offen. Sein abschließender Kommentar: "Die Aktion soll sich nicht verschleißen, wir werden uns damit noch intern beschäftigen."

(wsc)
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