Stadt Willich Hilfe, wenn der Rechner zickt

Stadt Willich · Die Laptoptasche über der Schulter und die Kameratasche in der Hand, wirft Margret Oßenkamp einen fragenden Blick in den großen Gruppenraum der Neersener Begegnungsstätte. "Bin ich hier richtig bei der PC-Sprechstunde?", möchte Oßenkamp wissen. Ein Nicken von Robert Rudolph und die Aufforderung, doch direkt von ihrem Problem zu berichten, sind die Antwort. Oßenkamp ist an diesem Tag die Erste, die Rat benötigt.

 Robert Rudolph hilft in der Begegnungsstätte Neersen alle, die Probleme mit ihrem Windows-Rechner haben.

Robert Rudolph hilft in der Begegnungsstätte Neersen alle, die Probleme mit ihrem Windows-Rechner haben.

Foto: Achim Hüskes

Es ist kurz vor 14 Uhr, und damit beginnt in wenigen Minuten ein Angebot, das gerade frisch angelaufen ist. Einmal im Monat kümmert sich Rudolph als pensionierter EDV-Fachmann um die Probleme, die Jung und Alt mit Laptops und PC unter Windows haben. "Eigentlich bin ich vor wenigen Monaten einfach mal zur Begegnungsstätte gegangen, weil mir die Decke auf den Kopf fiel. Im Gespräch mit Heike Brings und Beate Kivelip kam dann irgendwie die Idee, dass ich mein berufliches Fachwissen in Form einer PC-Sprechstunde einbringen könnte", sagt der 71-Jährige. Im August ging die offene PC-Sprechstunde dann zum ersten Mal an den Start und war direkt ein Erfolg. Sechs Bürger, angefangen bei unter 25 Jahren bis zum Senior kamen, um sich einen Tipp zu holen. "Die beiden jüngsten Fragesteller brachten sogar einen PC samt Monitor und Station mit", berichtet Netzwerkkoordinatorin Brings. Ansonsten sind es in der Regel eher die Laptops, die das Bild bestimmen. Aber auch Tablets und Smartphones waren schon da. "Da, wo ich helfen kann, mache ich das gern. Angedacht ist eigentlich Unterstützung bei Soft- und Hardwareproblemen unter Windows, aber auch bei anderen Dingen sowie Anwendungsfehlern", sagt der studierte EDV-Organisator, der sein Berufsleben mit Rechnern verbrachte.

Oßenkamp hat indes ihren Rechner hochgefahren. "Ich bekomme meine Bilder nicht mehr von der Kamera geladen, und dabei habe ich schon ein neues Ladekabel gekauft", informiert sie über ihr Problem. Rudolph klickt das Symbol "Scanner/Kamera" auf dem Display an, und Sekunden später beginnt der Laptop mit dem Herunterladen der 577 Bilder. "Sie haben wahrscheinlich das USB-Kabel angeschlossen, bevor der Rechner richtig hochgefahren war", vermutet er den Fehler. Während Oßenkamp strahlend verfolgt, wie Bild für Bild ihrer Afrika-Reise den Weg auf den Laptop findet, kümmert sich der Fachmann um die nächste Anfrage. Klaus-Detlev Strogies hat Probleme mit seinem Betriebssystem Windows 7. Sekunden später sind die beiden Männer in ein Fachgespräch vertieft und versuchen sich gemeinsam an der Wiederherstellung. Schnell steht definitiv fest, dass das Betriebssystem über eine DVD neu aufgespielt und die Programme neu installiert werden müssen.

Bei Martina Frey funktioniert der Internet Explorer nicht immer, und "mein Laptop ist extrem langsam geworden", klagt sie. Rudolph empfiehlt den Einsatz eines Cleaners und kann auch direkt ein kostenfreies Angebot aus dem Internet nennen. Frey schreibt sich Schritt für Schritt auf, wie der Cleaner heruntergeladen wird, denn mit dem freien W-Lan klappt es in der Begegnungsstätte noch nicht so ganz. "Aber wir arbeiten daran", bemerkt Begegnungsstättenleiterin Kivelip.

Warum Dagmar Kiwitz auf einmal keine Mails mehr verschicken kann, ist ihr ein Rätsel, für Rudolph hingegen ist es keins. Überall in der Begegnungsstätte stehen die geöffneten Laptops, und der EDV-Fachmann hüpft von einem zum anderen. "Es ist einfach ein tolles Angebot", lobt Frey. Dem können sich Brings und Kivelip nur anschließen. "Es ist ein Angebot für jedes Alter, und genau dahin möchten wir. Wir möchten, dass eine bunt gemischte Altersstruktur das Begegnungszentrum nutzt und sich damit in das Netzwerk Neersen einbringt", betont Brings.

(tref)
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