Stadt Kempen Hickhack um Auftragsvergabe an IT-Dienstleister

Auch zum Thema "WLAN-Ausbau an den weiterführenden Schulen" gab es vom Schuldezernenten Michael Klee am Dienstagabend im Schulausschuss wenig Erfreuliches zu berichten. Seit dem Frühjahr ist geplant, die weiterführenden Schulen in der Thomasstadt mit schnellem Internet auszustatten. Die Schulen sollen darüber hinaus entsprechende Geräte erhalten, die Klassenräume und Lehrerzimmer mit so genanntem WLAN ausgerüstet werden.

Über die Notwendigkeit einer schnellen Lösung bestanden weder bei der Stadtverwaltung noch bei der Politik Zweifel. Entsprechend mahnende Worte aus den Schulleitungen (Die Kempener Schulen befänden sich in einer "digitalen Diaspora" (Gesamtschulleiter Uwe Hötter in der Februar-Sitzung des Schulausschusses)) hatten ihre Wirkung nicht verfehlt.

Inzwischen verfügen die Schulgebäude über schnellere Internetanbindungen mit bis zu 100 Mbits, auch Tablets oder Beamer sind von der Stadtverwaltung bestellt worden und sollen bald geliefert werden. Was fehlt, ist die WLAN-Infrastruktur. Dazu hatte die Stadt über das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) eine Fachfirma beauftragen wollen. Das Rechenzentrum stielte alles ein, ein Anbieter war schnell gefunden, der die Arbeiten in Kempen noch in diesem Jahr hätte erledigen können.

Doch dann kam alles anders: Wie Dezernent Klee den verdutzten Mitgliedern des Schulausschusses mitteilte, legte sich das städtische Rechnungsprüfungsamt quer. Es bemängelte die Vergabe durch das KRZN und forderte eine neue Vergabe durch die Stadt selbst. Das Rechnungsprüfungsamt einer Kommune hat innerhalb des NRW-Kommunalrechts eine Sonderstellung. Das gilt auch für Kempen.

Das Ende vom Lied: Die Vergabe wurde nachgebessert. Der Zeitplan kann nun aber nicht mehr eingehalten werden, weil der beauftragte IT-Dienstleister volle Auftragsbücher hat und den Kempener Auftrag möglicherweise erst im kommenden Frühjahr erledigen kann.

(rei)
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