Stadt Willich Gerüchte um die Flüchtlingsunterbringung

Stadt Willich · Gerüchte um die Unterbringung der Flüchtlinge kursieren derzeit viele in Willich.

Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) bat die Verwaltung während der Ratssitzung am Donnerstagabend daher, sich zu den jüngsten Gerüchten zu äußern: Erzählt werde, dass das geplante Flüchtlingsdorf am Bolzplatzweg in Schiefbahn nicht an der geplanten Stelle errichtet werde, sondern als Zeltdorf auf dem Rasenplatz des SC 08. Willichs Erster Beigeordneter Willy Kerbusch versicherte, dass an diesen Gerüchten nichts dran sei.

Die genauen Pläne der Unterkunft in Leichtbau-Metall-Bauweise würden den Bürgern wie gewohnt demnächst bei einer Infoveranstaltung vorgestellt. In dem Dorf in Schiefbahn soll es auch spezielle Unterkünfte für Familien geben, die aus zwei Räumen bestehen, sagte Kerbusch weiter.

Ein ähnliches Flüchtlingsdorf für etwa 280 Menschen an der Moltkestraße in Willich steht laut Kerbusch kurz vor der Vollendung, dort werde es einen Tag der offenen Tür geben, bevor die ersten Flüchtlinge einziehen. "Das Dorf an der Moltkestraße brauchen wir für den Rückstand, den wir derzeit haben", sagte Kerbusch. Denn bis zum 15. Februar werden der Stadt Willich in Absprache mit der Bezirksregierung keine Flüchtlinge zugewiesen, in den zwei folgenden Wochen werden es nur jeweils zehn sein, sagte die städtische Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger. Von Anfang Mai an ist folglich mit einer höheren Zahl an Flüchtlingen zu rechnen, die dann schwerpunktmäßig an der Moltkestraße untergebracht werden sollen. Ziel sei es, so Kerbusch und Schwerdtfeger, die Niershalle in Neersen Mitte des Jahres wieder für den Sport freizugeben. Derzeit leben in Willich 547 kommunal zugewiesene Flüchtlinge, ergänzte Schwerdtfeger. Hinzu kommen bis zu 450 Menschen in der Einrichtung im ehemaligen Katharinen-Hospital, für die das Land zuständig ist und die Kosten trägt.

Dr. Raimund Berg (Grüne) erkundigte sich nach den Plänen, auf dem Kasernengelände der Bundeswehr an der Willicher Straße Flüchtlinge unterzubringen. Die beiden Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer (CDU) und Udo Schiefner (SPD) hatten dies forciert. Kerbusch sagte, man werde sich mit Vertretern der Bundeswehr in der ersten Februarwoche die Liegenschaft anschauen und sehen, was dort möglich sei. Er ließ aber durchblicken, dass die Verwaltung den Standort nicht für besonders geeignet hält. "Eine Konzentration der Flüchtlinge in Alt-Willich kann es so nicht geben", so Kerbusch. Zudem müsse geprüft werden, ob die Stadt dort den Standard in der Unterbringung halten könne, den sie sich selbst auferlegt habe.

(RP)
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