Willich "Gemeinsamkeit macht stärker"

Willich · Der neue Vorsitzende des Willicher Werberings, Bernhard Kinold, über seine Ziele.

Herr Kinold, wie fällt Ihre Bilanz zur Aktion "Fit in den Frühling" nach einigen Tagen im Rückblick aus?

Bernhard Kinold Der gesamte Vorstand, zu dem ja auch ein neuer Kassierer und zwei neue Beisitzer gekommen sind, ist im Großen und Ganzen mit dem Verlauf zufrieden. So etwas steht und fällt mit dem Wetter. Das ging glimpflich aus, auch wenn es noch kalt war. Wir haben ja einiges verändert, aber das scheint den Besuchern gefallen zu haben. Die Marktschreier hatten am Wochenende regen Zulauf und der Kaiserplatz war ebenfalls an beiden Tagen gut besucht – mit den üblichen Abstrichen am Samstagvormittag, wenn viele Leute noch zum Einkaufen fahren.

Wurde der Autosalon nicht vermisst?

Kinold Doch, von einigen Leuten schon. Aber der Autosalon wird ja beim CityFest größer und mit mehr Attraktionen auf den Rewe-Parkplatz kommen. Das war die Entscheidung der Autohäuser. Wir warten gemeinschaftlich ab, wie diese Veranstaltung läuft und dann werden wir uns wie in jedem Jahr zusammensetzen und eine Bilanz ziehen.

Wo sehen Sie die Aufgaben für den Werbering Willich?

Kinold Der Verein ist in der glücklichen Situation, viele Mitglieder aus sehr unterschiedlichen Bereichen zu haben – und ein großer Teil ist nicht der klassische Einzelhandel. Uns eint die Idee, das Leben und Treiben in Willich gemeinsam zu fördern. Das macht uns stärker und kann nur gut für alle sein. Ich bin nicht taub und habe auch die Debatten der vergangenen Monate gehört. Ich hoffe, dass sich weitere Einzelhändler, von denen leider viele noch nie Mitglieder im Verein waren, sich uns anschließen. Je größer wir sind, desto mehr können wir bewirken. Wir haben im Vorstand die Idee der "Paten" entwickelt: Jedes Vorstandsmitglied wird sich um eine kleine Gruppe Mitglieder und Nicht-Mitglieder kümmern. Ich hoffe, dass so mehr Dialog entsteht.

Was sind die dringendsten Anliegen?

Kinold Wir sind mit der Stadt einig, dass die Stadt lebenswerter werden muss. Dazu gehört viel: ein attraktives Stadtbild, attraktive und abwechslungsreiche Geschäfte und einladende Gastronomie. Im Branchenmix haben wir ganz klar Defizite, das zeigt ja das letzte Einzelhandelsgutachten. Wir haben ein großes Käuferpotential in Wekeln, aber ihnen und der neuen Generation der alteingesessenen Willicher können wir nicht genug anbieten. Wir brauchen mehr Abwechslung im Bereich Mode, Freizeit- und Familienangebote. Ein kleiner Traum wäre etwa ein "H&M", ein "Strauß" und auch ein "dm". Ich nenne ausdrücklich diese Marken, weil es erwiesenermaßen Frequenzbringer sind, von denen alle profitieren könnten. Wir sind durch die vielen inhabergeführten Geschäfte stark im Bereich Fach- und Beratungskompetenz, aber wir müssten dieses Plus stärker nutzen. Das kommt mir nicht genug durch.

Wie könnte das erreicht werden?

Kinold Wir müssen gemeinsam mit der Stadt versuchen, neue Unternehmen bei uns anzusiedeln. Dafür brauchen wir aber zuerst einmal die geeigneten Flächen. Und dazu müssten sich etliche Hauseigentümer bewegen. Das ist nichts Neues, das wird in der Verwaltung und in der Politik seit Jahren diskutiert. Der Vorstand wird dazu Gespräche mit der Stadt führen. Wir haben verabredet, dass wir uns nach dem Frühlingsfest zusammensetzen, vorher war die Zeit zu knapp.

Nadia Joppen führte das Gespräch.

(RP)
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