Stadt Willich Für die Leseförderung im Einsatz

Stadt Willich · An der Spitze der Bücherei der Emmaus Kirchengemeinde ist ein neues Gesicht aufgetaucht. Andrea Becher hat die Leitung von Annette Hinzen übernommen. Gemeinsam will das achtköpfige Team die Bücherei bekannter machen.

 Das neue Team der Bücherei (von links): Jeanette Schoßmacher, Heidi Scherzer, Annette Hinzen, Jutta Kutter und Leiterin Andrea Becher. Aktuell nutzen rund 250 Leser das allen Bürgern offenstehende kostenfreie Angebot.

Das neue Team der Bücherei (von links): Jeanette Schoßmacher, Heidi Scherzer, Annette Hinzen, Jutta Kutter und Leiterin Andrea Becher. Aktuell nutzen rund 250 Leser das allen Bürgern offenstehende kostenfreie Angebot.

Foto: WOLFGANG KAISER

Die große Klapptafel am Wallgraben 29 verkündet es schon von weitem. "Bücherei geöffnet" ist neben einem dicken roten Pfeil zu lesen, der in Richtung der gläsernen Tür weist. Ein Hinweis auf die Bücherei im Gemeindezentrum der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde ist zwar auch auf der Fensterscheibe zu lesen, aber "wir wollen mehr an die Öffentlichkeit treten und ganz deutlich machen, dass wir da sind", sagt Annette Becher. Und dazu gehört auch insbesondere auf die Öffnungszeiten aufmerksam zu machen, zumal sich diese mit dem 1. Februar geändert haben. Aber nicht nur die sind neu. Es gibt auch einen Leitungswechsel. Nachdem Annette Hinzen seit 2004 an der Teamspitze stand, wollte sie nach zwölf Jahren ein bisschen kürzer treten.

"Ich kenne Andrea Becher, die seit September vergangenen Jahres zum Büchereiteam gehört, schon länger durch die Gemeindearbeit und habe sie einfach angesprochen, ob sie keine Lust hätte, die Leitung zu übernehmen", erinnert sich Hinzen, die selber der Bücherei als Mitarbeiterin treu bleibt. Becher, ebenfalls eine begeisterte Leserin und der die Arbeit inmitten von Büchern viel Freude macht, hatte indes Lust auf die neue Aufgabe. "Ich habe etwas an Kapazität frei gehabt und daher ja gesagt", bemerkt sie lächelnd. Für die Nutzer ist es ein unauffälliger Wechsel, denn für sie geht, bis auf die geänderten Öffnungszeiten, alles seinen gewohnten Gang. Hinter den Kulissen ist es Becher und ihrem Team aus sieben Frauen indes immens wichtig, das Angebot der Bücherei bekannter zu machen.

Aktuell nutzen rund 250 Leser das allen Bürgern offenstehende kostenfreie Angebot. "Wir möchten mehr Leseförderung betreiben. Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Lesen begeistern, ist unser Ziel", betont Becher. Knapp 6000 Medien stehen dabei zur Verfügung. Die Palette umfasst neben Büchern auch Zeitschriften und Hörbücher für klein und groß. Alle drei bis vier Monate kommt neues Lesematerial quer durch alle Bereich dazu. Altes wird aussortiert, das dann gegen eine Spende erworben werden kann. Dazu kommt die Möglichkeit, circa 6000 E-Books ebenso kostenfrei zu nutzen. Ein E-Bookreader muss dafür nicht unbedingt vorhanden sein. Das Lesen dieser Bücher funktioniert genauso gut an Smartphone, Tablet, Laptop oder PC.

"Unsere Bücherei hat ein besonderes Ambiente", bemerkt Hedi Scherzer, die selber seit 35 Jahren zum Team gehört, davon 13 Jahre als Leiterin. Auf den gut 100 Quadratmeter, die sich über zwei Etagen samt Empore verteilen, herrscht eine familiäre Atmosphäre. Unten befindet sich die Abteilung für die jungen Leser. Kisten mit Bilderbüchern und jede Menge Lesematerial sowie CDs für die Leser bis hin zu zwölf Jahren bestimmen das Bild. Eine Etage höher finden Jugendliche und Erwachsene ihren Lesestoff. Ob Krimi, Belletristik, Psychothriller, Fachbücher oder anspruchsvolle Literatur, für jeden Geschmack ist etwas vorhanden. Gemütliche Leseecken laden zum Verweilen und auch für Gespräche ein.

Das achtköpfige Team, zu dem des Weiteren Jutta Lutter, Jeanette Schloßmacher, Karin Kuisat, Birgit Haeser und Elke Kirsten gehören, steht immer mit Rat und Tat zur Seite. "Wobei wir unser Team gerne vergrößern würden. Wer Spaß an Büchern und an der Arbeit mit Menschen in einem netten Team hat, kann sich jederzeit bei uns melden", sagt Becher. Die Bücherei kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 1957 ging es mit einer kleinen Jugendbücherei in den Büroräumen der evangelischen Kirchengemeinde los. 1963 trat man dem Verband der evangelischen Büchereien im Rheinland bei, was dem offiziellen Startschuss entsprach. Neben der normalen Ausleihe gehören auch Angebote wie Bilderbuchkino, Vorleseaktionen und Buchvorstellungen mit zum Programm, um Lust auf Lesen zu machen.

(tref)
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