Stadt Willich Frauenpower, die Neunte

Stadt Willich · Vor 1200 Besuchern begeisterten 150 Sängerinnen mit geballter "Frauenpower", Lebenslust und Gänsehautmomenten in der ausverkauften Jakob-Frantzen-Halle.

 Das Publikum in der Jakob-Frantzen-Halle dankte nach dem Konzert von "Frauenpower" mit tosendem Beifall. Geboten wurde eine unterhaltsame Mischung von Melodien aus Pop, Film und Musical.

Das Publikum in der Jakob-Frantzen-Halle dankte nach dem Konzert von "Frauenpower" mit tosendem Beifall. Geboten wurde eine unterhaltsame Mischung von Melodien aus Pop, Film und Musical.

Foto: www.YAMEL.de

Der Auftakt war filmreif: Zu mitreißender Musik formierten sich die 150 Sängerinnen der Chorgemeinschaft "Frauenpower", um von zwei Seiten aus in versetzten Reihen auf der Bühne Stellung zu nehmen. Filmreif war ebenso der überschwängliche Willkommensbeifall. Der schwoll noch einmal kräftig an, als Chorleiterin Andrea Kautny in einer Abendrobe mit den Chorfarben das Bild ergänzte.

Der Einstieg passte zur Eintrittskarte mit Chor-Impressionen in Art eines Bildabspanns und bewies zugleich die hohe Erwartungshaltung. Dafür dankten die Damen mit vollem Einsatz, einem üppigen Strauß an Pop-, Film- sowie Musicalmelodien und lebendigen Choreographien.

Kautny dirigierte und moderierte mit direkter Ansprache an das Publikum in der ausverkauften Jakob-Frantzen-Halle. Auf den Sitzen lagen Leuchtstäbchen bereit für eine kleine Umfrage mit Antwort per Handzeichen. Die ergab, dass das Alter der vielen Zuhörer von unter zehn bis über 90 Jahren reichte, und zwei Fans aus Berlin und der Schweiz die weitesten Anfahrtswege auf sich genommen hatten.

Für alle entlud sich geballte Frauenpower gleich zum ersten Song des Abends: "Viva la Vida" von Coldplay. Die Sängerinnen wiegten sich im Rhythmus, und die meisten Besucher übernahmen spontan diese Bewegung. Kurz darauf wurde den Zuhörern mehr Einsatz abverlangt, um einem 83-jährigen Geburtstagskind ein Ständchen in Art der Fischer-Chöre zu bringen. Eine erste Probe mit dem Publikum entlockte Kautny ein anerkennendes "Wow". Zum vierstimmigen Kanon der Zuschauer bot der Chor sicheren Support.

Während des Abends stellte er sich temperamentvoll, leidenschaftlich, aber auch zuweilen ganz behutsam vor. Peppige Choreographien unterstrichen erzählend die komplett auswendig servierten Darbietungen. Mit Selbstironie und Witz widmeten sich die Damen mit dem Song "All about the bass" dem Körpergefühl jenseits Kleidergröße 34. Die so schwungvoll wie charmant servierte Kombination von Gesang und erzählenden Gesten endete mit dem kecken Lachen von Solistin Michaele.

Zum Song "Macavity" wurden die Damen mit weißen Handschuhen zu Kätzchen, die mit Stimme und Gesten amüsant die Krallen ausfahren können.

Ernstere Töne erklangen mit dem Lied "Hungriges Herz" über den bittersüßen Schmerz einer Liebe. Wie das Zischen einer verdampfenden Glut setzte der Chor lautmalerisch das Wort "heiß" von der Melodie ab. Gänsehaut pur gab es bei seiner Version des Liedes "The Prayer". Den absoluten Kontrast dazu unternahmen die Damen mit dem temperamentvoll aufbegehrenden "I will survive".

Immer wieder meisterten Sängerinnen aus den eigenen Reihen die Soli. Eine von ihnen ist Cecil Germes, die heißblütig mit vibrierender Stimme tonale Höhen und Tiefen gestaltete, so etwa zum hinreißenden "Sound of Silence", performt zu Geige und Alan Reynados Keyboardspiel. Zum "Disco-Fever" bündelte die energiegeladene Frauenpower noch einmal temperamentvoll Gesang und Choreographie. Das Publikum dankte mit tosendem Beifall.

(anw)
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