Stadt Willich Flüchtlingen soll die deutsche Kultur nahegebracht werden

Stadt Willich · Die Willicher Verwaltung hat die Stelle des "Koordinators für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe" besetzt. Das teilte die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger im Sport- und Kulturausschuss mit - sie nannte aber keinen Namen. Es klang lediglich durch, dass es sich um eine Koordinatorin handeln wird.

Anlass zu der Information war der Tagesordnungspunkt "Konzept zur Integration der Flüchtlinge im Bereich Sport und Kultur" - als Teil eines Gesamtkonzeptes zur besseren Integration von Flüchtlingen, die der Stadt für die Dauer ihres Asylverfahrens zugewiesen werden. Im Sport- und Kulturausschuss stellte die Verwaltung ihre Überlegungen zu diesen "Handlungsfeldern" vor.

Grundsätzlich ist der Stand der, dass verschiedene Ausschüsse über die sie betreffenden Teilaspekte beraten müssen. Dann soll der Haupt- und Finanzausschuss das Gesamtkonzept verabschieden - aber danach werden die Teilbereiche noch einmal in den jeweiligen Fachausschüssen Thema sein. Die Bereiche Sport und Kultur würden daher wohl in der Mai-Sitzung des Ausschusses wieder Thema sein. Wolfgang Dille (CDU) fragte, ob das nicht früher möglich sein werde - das bezweifelte Schwerdtfeger angesichts der langwierigen Beteiligung verschiedener Ausschüsse.

Es gibt allerdings schon Ansätze: Die Sportvereine gehen bereits stärker auf die Bedürfnisse und Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund ein, so die Verwaltung in ihrer Vorlage: Sie und der Stadtsportverband zeigten "eine große Hilfsbereitschaft und Flexibilität, um Lösungsansätze bei Problemen zu finden".

Im Bereich Kultur werde für Kinder und Jugendliche bereits viel in den Schulen getan, ergänzte der Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler. Mehrere Schulleiterinnen hätten ihm bestätigt, dass die Kinder zum Teil erstaunlich schnell Fortschritte in der deutschen Sprache machten.

Außerdem hatte die Verwaltung in der Vorlage dargestellt, dass die Flüchtlingsströme Veränderungen in der Willicher Kulturlandschaft bringen könnten, "hieraus ergeben sich Chancen und Potenziale". Die freie Kulturszene scheine geeignet, "diese Aufgabe in Angriff zu nehmen."

Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) meinte, dass der Schwerpunkt der Integrationsarbeit auf den länger in Willich lebenden Menschen liegen solle. Allerdings betonte er, dass es nicht nur darum gehe, die kulturellen Aspekte der Asylbewerber zu erfragen und aufzugreifen, sondern dass es vorrangig darum gehen müsse, den nach Deutschland kommenden Menschen "unsere Kultur nahezubringen".

Der Ausschussvorsitzende Franz Auling sagte, dass der Verein Schlossfestspiele Neersen die Asylbewerber zu den Generalproben der Hauptstücke einladen wolle. Der Allgemeine Schützenverein Willich habe bereits beim Schützenfest 2015 die im Katharinen-Hospital lebenden Flüchtlinge auf die Tribüne eingeladen und über die Betreuer die Sitten beim Schützenfest habe erklären lassen, so Wolfgang Dille (CDU). Auch für das Märzenfest plane der ASV Aktivitäten mit den Asylbewerbern.

Letztlich genehmigte der Ausschuss die vorgelegten Ansätze der Verwaltung einstimmig.

(djm)
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