Stadt Willich Festliche Stimmung rund um das Schloss

Stadt Willich · Der Weihnachtsmarkt in Neersen war einmal mehr sehr gut besucht. Im Angebot waren sämtliche Klassiker, aber auch ausgefallene Dinge. Mit dem Erlös unterstützt die Sebastianus-Bruderschaft die Pfarrcaritas

 Das Schloss bot dem Weihnachtsmarkt in Neersen eine stimmungsvolle Kulisse. Mundpropaganda lockte zahlreiche neue Besucher an.

Das Schloss bot dem Weihnachtsmarkt in Neersen eine stimmungsvolle Kulisse. Mundpropaganda lockte zahlreiche neue Besucher an.

Foto: achim hüskes

Die schönsten Momente des Neersener Weihmachtsmarktes 2015 gab es in der Dämmerung. Während die Lichter das Schloss von allen Seiten stimmungsvoll illuminierten, buken die Englein in der Ferne, im purpurfarbenen Himmel, ihre Plätzchen. 65 Händler präsentierten ihre Waren bei der 28. Auflage des Marktes, den wie immer die St. Sebastianus-Bruderschaft veranstaltete. Melanie Schaath, Mitorganisatorin neben ihrer Mutter Annette van den Brock, zeigte sich zufrieden mit dem Zuspruch seitens der Aussteller: "Es sind fünf oder sechs Händler mehr als noch 2014." Die Neuen kommen per Mundpropaganda, ihre Anfragen bestätigen die Qualität des über die Kreisgrenzen bekannten und beliebten Marktes. Zum ersten Mal war Walburga Hansen dabei - mit hochwertigen Patchworkarbeiten wie Tischdecken, Läufern, Teeset-Täschchen oder Fenster-Mobiles. "Hier muss ich mir erst meine Kundschaft erarbeiten, man kennt mich nicht wie anderswo", gab sich die Mönchengladbacherin optimistisch.

Weniger ausgefallene Dinge, die dafür aber zeitlose Klassiker sind, gab's an anderer Stelle wie etwa Wollmützen in Tierkopfform, silberne Windlichter oder Holz-Elche für Fensterbank oder Garten. Wie lange Werner Elsen mit der Dekupiersäge an einem seiner Schwibbögen sitzt, weiß der Schiefbahner nicht zu sagen. Die Motive jedenfalls sind Heimatliebe pur: Alle Kirchen auf Willicher Stadtgebiet zieren die Kerzenbögen. Am Stand nebenan, bei "Lebe gesund", stand Genuss vornean: Früchtebrot und andere vegane Leckereien standen zur Auswahl, alle aus eigener Produktion. Warum Neersen? - "Diesen schönen Markt wollte ich meiner Bekannten Ursula Mayer schon immer mal zeigen", sagt die nikolausbemützte Besucherin Angelika Rehwinkel aus Köln. Früher wohnte sie in Neersen, daher der Bezug zur einstigen Heimat. Generell ist's bei den Besuchern wie mit den Händlern: Mundpropaganda lockt die Gäste teils von weither, und wer einmal in Neersen war, wird schnell zum Wiederholungstäter. Ein wirklich guter Besuchsgrund ist der gute Zweck: Mit dem Erlös unterstützt die Bruderschaft die Pfarrcaritas Neersen, die wiederum Menschen mit geringem Einkommen hilft. Schöne Szenen gab's am Caritas-Stand, wo Trödel oft großzügig aufgerundet den Besitzer wechselte: "Stimmt so!" Die Zeit der weichen Herzen rührte Caritas-Organisatorin Lore Frehn sehr: "Das Geld kommt kinderreichen Familien zugute, aber auch Rentnern mit kleiner Rente. Die Not in der Region ist größer, als man vielleicht annimmt." Anderer Stand, andere Zielgruppe: Selbstgebackene Hundekekse veräußerte "Doggy's Dream" alias Birgit di Stefano, deren Labrador Anton die Schmeckprobe bei Rote-Beete-Herzen, Peanut-Bones und Käsestangen machte. Auch Labradoodle Emily von Familie Heimbürger fand Gefallen an den Leberwurst-Männchen, Teig gewordene Kalorienträume für Vierpföter.

Ebenfalls Neersen-Premiere hatte Andrea Hirschfeld von der historischen Senfmühle Monschau. Deren "Ursenf" gibt's seit 1882, aktuell sind vor allem Honig-Mohn- und Biersenf gefragt. Mit handwerklicher Vielfalt im Angebot, den guten Taten und der einmalig stimmungsvollen Schloss-Atmosphäre war der Markt einmal mehr die Anreise wert.

(tone)
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