Stadt Willich Eine gelungene Geburtstagsfeier zum 170.

Stadt Willich · Gern lädt man zum Geburtstag Gäste ein, zu einem runden erst recht. Das sagte sich auch der Männergesangverein Cäcilia Schiefbahn zu seinem immerhin 170. Geburtstag. Er lud zwei weitere Chöre ein, weiter einen Tenor als Gesangssolisten, ein Blasorchester und nicht zuletzt alle, die als Zuhörer mitfeiern wollten. Und das waren nicht wenige. Das Forum des Sankt-Bernhard-Gymnasiums war voll gefüllt.

 Der MGV Cäcilia Schiefbahn feierte sein 170-jähriges Bestehen mit einem Konzert am Samstag im Forum des St. Bernhard-Gymnasiums.

Der MGV Cäcilia Schiefbahn feierte sein 170-jähriges Bestehen mit einem Konzert am Samstag im Forum des St. Bernhard-Gymnasiums.

Foto: ACHIM HÜSKES

Die zahlreichen Zuhörer fanden viel Freude am bunt gemischten Programm. Zusammen mit dem Männerchor Lank-Latum erinnerte man sich und das Publikum an den großen Fluss unserer Region, den Rhein. "Am herrlichen Rhein" und "Abendfriede am Rhein" wurden engagiert vorgetragen. Zum "Lob des Rheins" erklang, zunächst aus dem Hintergrund des Saales, noch eine Solostimme. Erst langsam näherte sich Roland Steingießer der Bühne. Der ist heute Tenor an der Düsseldorfer Oper, hat allerdings vorher auch schon anderes geleistet. Er wurde zum Dr. der Agrarwissenschaft promoviert und studierte gleichzeitig Musik an der Kölner Musikhochschule.

Über die Plattensammlung seiner Großmutter, berichtete Steingießer, fand er früh Interesse an Oper und Operette. Heute singt er mit Begeisterung die Lieder und Arien, die er seinerzeit von Rudolf Schock hörte. Der wäre in diesem Jahr, erwähnte er noch, 100 Jahre alt geworden. Unter anderem mit Melodien von Albert Lortzing (Vater, Mutter, Schwestern, Brüder) und dem Wolgalied von Franz Lehár traf Steingießer zweifellos den Nerv des Publikums.

Schmissige Melodien steuerten auch die eingeladenen Bläser bei. Der Musikverein Oedt, der im vorigen Jahr seinen 65. Geburtstag feierte, erinnerte an beliebte Filmmusik wie "Miss Marple" oder alte, unvergessene Schlager wie "New York New York". Thomas Waser bewährte sich als sicherer Leiter. Das gilt auch für Frank Scholzen und Heinz-Josef Clemens, die sich als Chorleiter und Klavierbegleiter kollegial abwechselten.

Der Chor wurde im Lauf des Abends noch weiter vergrößert, indem auch der Schiefbahner Männergesangsverein "Eintracht 1896" dazu kam. Jetzt erklangen beliebte Titel wie beispielsweise Reinhard Meys "Über den Wolken" oder "Eviva espania". Da wurde auch schon mal begeistert mitgesungen und im Takt geklatscht. Mit Elan ging es zur Sache, wenn Orchester und Chorgemeinschaft gemeinsam agierten. Dabei kam auch - mit dem Einzugsmarsch aus "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauß - die klassische Operette nicht zu kurz.

(-tr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort