Stadt Willich Eine Auszeit für die Schüler

Stadt Willich · Am St.-Bernhard-Gymnasium ging jetzt offiziell die neue pädagogische Übermittagsbetreuung an den Start. In der ehemaligen Kita auf dem Schulgelände fühlen sich jetzt die Schüler wohl.

 In den neuen Räumen der pädagogischen Übermittagsbetreuung haben die Schüler viel Platz.

In den neuen Räumen der pädagogischen Übermittagsbetreuung haben die Schüler viel Platz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Etliche Schuhe knubbeln sich an der Treppe, die nur wenige Stufen hinauf führt und auf einem großzügigen Podium unter einer Dachschräge endet. "Ich glaube, das wird der Lieblingsplatz unserer Schüler", sagt Margret Peters. Dabei lässt die Leiterin des Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasiums ihren Blick über die Schüler schweifen, die es sich auf der Empore mit dem ebenerdigen Fenster bequem gemacht haben.

Zwar sitzen sie allesamt auf dem Fußboden, der für Schuhe tabu ist, aber in Kürze werden hier Sitzsäcke stehen. Die sind nämlich genauso wie eine Theke und Regale für den gegenüberliegenden Raum dank dem Einsatz des Fördervereins schon bestellt. Aber auch wenn noch einige Dinge fehlen, gingen gestern mit einer feierlichen Einweihung die neuen Räume für die pädagogische Übermittagsbetreuung an den Start.

Neben dem Forum des Gymnasiums, wo einst die Kita St. Bernhard zu Hause war, ist jetzt ein Daheim für die Schüler während der Mittagspause entstanden. Die mittägliche Betreuung im Rahmen des Ganztags, die bisher auf verschiedenen Etagen in der Gelben Villa stattfand, hat viel Platz bekommen. Neben der gemütlichen Empore stehen den Schülern jetzt drei große Räume zum Basteln, Spielen, Lesen, Ausruhen und Erzählen zur Verfügung.

Neben der klassischen Ausstattung mit Tischen und Stühlen gibt es auch eine Rückzugszone mit acht Sitzelementen, die eine riesige Couch ergeben. Dazu kommt ein etwas kleinerer Ruheraum, in dem die Gymnasiasten unter Anleitung von Susanne te Poel meditieren und entspannen können. Te Poel bildet mit Marita Glasmacher und Tina Rückert das dreiköpfige Team, das sich schon seit Jahren um die pädagogische Übermittagsbetreuung kümmert. "Für uns ist mit den neuen Räumen alles viel einfacher geworden. Früher haben wir getrennt auf den verschiedenen Etagen mit den Schülern gearbeitet. Jetzt sind es kurze Wege, und wir können alles besser koordinieren", freut sich Glasmacher.

Willichs Bürgermeister Josef Heyes bezeichnete den Umbau als eine weitere wichtige Investition für das Gymnasium. Insgesamt schlug das Projekt mit 200.000 Euro zu Buche. Der Umbau startete im April vergangenen Jahres. "Wir mussten zunächst die kindgerechten sanitären Anlagen entfernen, einen zweiten Fluchtweg schaffen und die neuen Brandschutzbestimmungen umsetzen", berichtet Architekt Christos Apostolidis. Bei den Umbaumaßnahmen entdeckte man zudem einen Speisenaufzug, der demontiert werden musste. Viel Licht erhielten die Räume, als die Wände zum Flur fielen und große Glasfronten mit Sicherheitsglas eingebaut wurden.

Einen Namen hat die neu pädagogische Übermittagsbetreuung auch schon erhalten: Die Schüler entschieden sich für "Auszeit". Bei den Gymnasiasten kommen die neuen Räume bestens an. "Größer, schöner und heller", lautet der Kommentar von Lenja, Anjolee, Arne und Leon, die in ein Gesellschaftsspiel vertieft sind. Ronja, Tamela und Denise zieht es hingegen in den Ruheraum. Sie seien jede Mittagspause hier, weil das einfach eine gute Vorbereitung auf den Nachmittagsunterricht sei, finden die drei. Täglich sind es insgesamt zwischen 200 und 220 Schülern, die die Angebote der pädagogischen Mittagsbetreuung nutzen, wobei insgesamt 1043 Schüler das Gymnasium besuchen.

(tref)
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