Stadt Kempen "Duodecim" - ein neuer Frauenchor stellt sich in Kempen vor

Stadt Kempen · Die Grenzen des Wachstums scheinen bei den Sommerserenaden in der Propsteikirche noch nicht erreicht zu sein. Inzwischen sind nicht nur die Bänke des Mittelschiffs voll gefüllt; auch die Seitenbänke wurden beim zweiten Konzert mit einbezogen. Diesmal stand Vokales auf dem Programm. Es gab eine Premiere, allerdings eine mit Vorgeschichte.

Einst leitete Claudia Zonker unter ihrem früheren Namen Bertram den Mädchen- und Kammerchor der Chorakademie Kempen; jetzt stellte sie einen neuen Frauenchor vor. Den bildete sie aus zwei früher von ihr geleiteten Chören, aus dem Chor "Da capo con brio" sowie dem Jugendchor St. Josef. Weil in dem neuen Chor planmäßig zwölf Sängerinnen agieren, nennt sich das Ensemble "duodecim" - nach dem lateinischen Wort für zwölf.

Der Name bleibt natürlich auch dann bestehen, wenn wie jetzt in der Propsteikirche nur elf Mitglieder mit von der Partie sind. Chormitglied Rebecca Thekook fehlte entschuldigt. Sie ist soeben Mutter geworden - herzlichen Glückwunsch.

Schnell gewann der Chor die Sympathien der Zuhörer. Claudia Zonker hat ihn tadellos einstudiert. Die Einsätze sind präzise, die Intonation ist sauber. Auch auf Bühnenpräsenz wird geachtet. Stets ist Bewegung auf der Bühne, regelmäßig wechseln die Sängerinnen ihre Plätze.

Der Vortrag erfolgte teils a cappella, teils mit Instrumentalbegleitung. Die äbernahm sicher und klanglich ansprechend ein Flötentrio der drei Chormitglieder Claudia Verhaeg (Piccoloflöte), Milva Reehuis (Querflöte) und Svenja Depolt (Altblockflöte). Sofern eine Klavierbegleitung erforderlich wurde, gesellte sich der musikalische Hausherr Christian Gössel, Kantor der Propsteikirche, hinzu.

Das Programm enthielt Musik aus britischen und skandinavischen Regionen und war folgerichtig "Nordlichter" überschrieben. Aus dem angelsächsischen Kulturkreis stammten Evergreens wie "Amazing Grace" und "Danny Boy". Die Komponisten verteilten sich auf verschiedene Länder an Nord- und Ostsee. Estland war vertreten mit Arvo Pärt ("Zwei Beter"), Schweden mit Stefan Nilsson ("Gabriellas Sang"), Norwegen mit Knut Nysted ("Laudate") und England mit John Rutter ("The Peace of God").

Nach langem und herzlichen Beifall hörte das begeisterte Publikum in der Propsteikirche als Da-Capo-Zugabe noch einmal "You Raise Me Up".

Wer den Chor noch einmal hören möchte, hat dazu bald Gelegenheit: am 10. September um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Hubertus.

(RP)
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