Stadt Willich Draußen schwimmen wäre schon möglich

Stadt Willich · Am 4. Mai ist das Willicher Schwimmbad "De Bütt" startklar für die neue Freibadsaison. Ob es dann allerdings losgeht, hängt von den Temperaturen ab.

 Benedikt Schloßmacher bereitet den Außenbereich der Bütt auf die Freibadsaison vor.

Benedikt Schloßmacher bereitet den Außenbereich der Bütt auf die Freibadsaison vor.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Geräusch des Hochdruckreinigers ist schon von Weitem zu hören. Mit einem gewaltigen Zischen schießt der Wasserstrahl auf den Bodenbelag zwischen den Außenbecken des Schwimmbades "De Bütt". "In diesem Jahr muss der Boden besonders gründlich gereinigt werden, da er neu versiegelt wird. Das heißt: Wirklich alle Reste von Sonnencreme, Ruß aus der Luft und Co. müssen entfernt werden", erklärt Benedikt Schloßmacher. Warm eingemummelt, ist der Meister für Bäderbetriebe mit dem Reinigungsgerät bei der Arbeit. Wobei Gummistiefel, Regenhose und Winterjacke nicht nur das Spritzwasser abhalten, sondern auch die Kälte.

"Heute Morgen hatten wir Bodenfrost. Die ganzen Böden waren mit Raureif überzogen", berichtet Schloßmacher. Auch wenn die Temperaturen derzeit eher an einen Winteranfang denken lassen, laufen die Vorbereitungen für die Freibadsaison auf Hochtouren. Los ging es schon nach den Osterferien. Die Becken, in denen das Wasser über den Winter stehenbleibt, mussten nämlich zunächst entleert werden - und allein das dauert. Immerhin müssen aus dem Sportbecken einen Million Liter Wasser abfließen, was zwei Tage in Anspruch nimmt. Satte 750.000 Liter sind es aus dem Erlebnisbecken, die innerhalb von anderthalb Tagen abfließen, und aus dem Aktionsbecken mit seiner Breitrutsche sind es nochmals 300.000 Liter. Die verschwinden allerdings innerhalb eines guten halben Tages. "Die rund 60.000 Liter aus dem Kinderbereich lassen wir schon immer vor dem Winter ab", berichtet Schloßmacher.

Ist alles wasserfrei, folgt eine Grundkontrolle, ob Schäden aufgetreten sind. Danach ist Putzen angesagt. Nach einer ersten groben Vorreinigung schließt sich das Schrubben der Edelstahlbecken mit einem speziellen Reinigungsmittel an. Die Einlaufkanäle müssen zudem entfernt werden, denn auch hier ist das Saubermachen wichtig. Das alles kostet Zeit. Warten ist dann angesagt, wenn die Becken wieder volllaufen. Das dauert länger als das Entleeren. Je nach Beckengröße sind es ein halber Tag (Kinderbecken) bis drei Tage (Sportbecken).

Die Wartungen an Pumpen und Klappen fanden hingegen bereits in den Wintermonaten statt. Würden diese erst jetzt laufen, kämen die Mitarbeiter in arge Zeitnot. Dennoch gab es aktuell einen kompletten Technikcheck. Die Umwälzpumpen, mit denen das Wasser gechlort wird, haben bereits ebenfalls ganze Arbeit geleistet. "Im Prinzip könnte man jetzt schon baden. Allerdings hat das Wasser derzeit lediglich elf Grad. Wir haben die Heizung, die für 24 bis 25 Grad warmes Wasser sorgt, nämlich noch nicht angestellt. Das erfolgt erst einige Tage vor der Eröffnung", sagt der Meister für Bäderbetriebe, der inzwischen die erste Bodenfläche gereinigt hat.

Schloßmacher deutet auf ein größeres Rechteck am Rutschenbecken. "So schön wird der Boden nach der Sanierung wieder aussehen. Die Probefläche zeigt es", sagt er. Dem Betrachter fällt ein sattes Saharabeige ins Auge, das sich deutlich von dem ansonsten überall blasseren Boden abhebt. "Der Boden, bestehend aus Natursteinen, die mit Epoxidharz verbunden wurden, liegt seit 2008. Durch die UV-Strahlung ist das Harz angegriffen, und die Steinchen lösen sich. Es kommt nun ein neuer Anstrich, der die Steinchen wieder fixiert und für die schöne Farbe sorgt", erklärt Schloßmacher.

Plötzlich unterbricht er seine Arbeit lachend. Auf dem Erlebnisbecken ist ein Entenpärchen gelandet. In aller Ruhe drehen die beiden eine Runde, um dann gelassen über den Beckenrand in Richtung Wiese davonzuwatscheln. Ihnen war das Wasser eindeutig nicht zu kalt. Für sie hat die Freibadsaison anscheinend schon begonnen.

(tref)
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