Stadt Willich Die Willicher SPD macht sich fit für 2016

Stadt Willich · Die SPD in der Stadt Willich arbeitet an einer neuen Satzung und hat einen in Teilen neuen Vorstand - das ist das Ergebnis der Mitgliederversammlung von Dienstagabend.

 Die erste Rieger der Willicher SPD (von links): Lothar Grau (Schatzmeister), Dietmar Winkels (Vorsitzender), Lukas Maaßen (neuer stellvertretender Vorsitzender und bisheriger Geschäftsführer), Markus Gather (bisheriger stellvertretender Vorsitzender und aktueller stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich) und Christian Gosselk (neuer Geschäftsführer).

Die erste Rieger der Willicher SPD (von links): Lothar Grau (Schatzmeister), Dietmar Winkels (Vorsitzender), Lukas Maaßen (neuer stellvertretender Vorsitzender und bisheriger Geschäftsführer), Markus Gather (bisheriger stellvertretender Vorsitzender und aktueller stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich) und Christian Gosselk (neuer Geschäftsführer).

Foto: SPD

Vorstandsneuwahlen und der Startschuss für eine neue Satzung - das waren die wesentlichen Themen der SPD-Mitgliederversammlung am Dienstagabend in Willich.

Markus Gather, seit drei Jahren stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes, gab das Amt auf, weil ihm die Arbeitsbelastung durch zu viele andere Funktionen in Partei und der Kommunalpolitik zu hoch ist. In seinem Abschiedsstatement rief er 30 Anwesenden und die Partei insgesamt zu mehr Einheit, dazu, weniger übereinander und mehr miteinander zu reden, sowie zu mehr Bürgernähe auf: "Wir müssen mehr bei den Bürgern sein und verstehen, wie die denken. Da ändert sich im Moment einiges", stellte er fest.

Vorstandsvorschlag und einziger Bewerber für das Amt war der bisherige Geschäftsführer Lukas Maaßen. Der 24-jährige studiert an der RWTH Aachen Internationale Beziehungen, ist unter anderem Mitglied im Verein "Anrath 1000", bei dem Zug "Söllerschützen" in Alt-Willich und hat als Hobby die Heimatgeschichte: Er ist Mitglied bei den Heimatfreunden Schiefbahn und war maßgeblich daran beteiligt, das zum 125-jährigen Jubiläum der Willicher Sozialdemokratie erstellte Buch zur Geschichte des Ortsverbandes für die Veröffentlichung auf der Homepage der Partei aufzuarbeiten. Maaßen hatte das Amt des Geschäftsführers erst ein Jahr inne. Als einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bezeichnete er die Öffentlichkeitsarbeit: "Wir brauchen mehr Profilschärfe: Was uns derzeit im Bund nicht gelingt, gelingt uns aber hier vor Ort", forderte er. Er wurde mit 26 Ja- und vier Nein-Stimmen gewählt.

Nachfolger als Geschäftsführer wurde Christian Gosselk. Der Student (Master Finance & Accounting) war viele Jahre Vorsitzender der Jusos, ist sachkundiger Bürger für die SPD im Kreistag und im Willicher Rat. Sein Wahlergebnis: 21 Ja- und sechs Nein-Stimmen sowie drei Enthaltungen.

In den nächsten Monaten beschäftigen sich die SPD-Mitglieder mit dem Vorschlag für eine neue Satzung, die der Vorstand aushändigte. Kernziel ist eine "Strukturreform für mehr Arbeitseffizienz zur Stärkung der inhaltlichen Arbeit", so der Fraktionsvorsitzende Bernd- Dieter Röhrscheid. In der alten Terminplanung von Ortsverein und den vier Stadtbezirken habe es zu viele Termine für Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen gegeben. Jetzt soll die politische Arbeit im Ortsverein geleistet werden. Für die praktische Arbeit in den Stadtteilen sollen je ein Arbeitskreis aus Ratsmitgliedern, sachkundigen Bürgern und Wahlkreisbetreuern des Stadtteils geschaffen werden. Nicht-Parteimitglieder können zeitweilig dazu kommen, um die SPD kennenzulernen. Die Arbeitskreise führen eine jährliche Hauptversammlung durch. Sie erhalten für ihre Arbeit Geld vom Ortsverein, über dessen Verwendung sie selber entscheiden dürfen.

Ortsvereins-Vorsitzender Dietmar Winkels schloss die Sitzung nach rund 30 Minuten mit einem bewegenden Schlusswort zur Situation der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge: Ihm sei aus den Hilfsorganisationen ein Satz eines kleinen Mädchens bekannt, das in einer Spielgruppe die Erzieherin gefragt habe: "Wo bringt ihr eigentlich eure Leichen hin, die ihr aufsammelt?" Winkels kritisierte die Signale, die am Dienstag aus Bayern gekommen sind, und appellierte: "Es gibt eine gute Willkommenskultur in Willich, lasst und das weiter verfolgen."

(djm)
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