Stadt Willich Die Wicklerinnen von Schiefbahn

Stadt Willich · Gestrickte Wolldecken werden jetzt zu Flüchtlingslagern gebracht,

 Anja Tams, Christel Wölke, Adelheid De Brouwer, Peter Kirchkamp und Harry Burkard gestern beim Verladen der Decken.

Anja Tams, Christel Wölke, Adelheid De Brouwer, Peter Kirchkamp und Harry Burkard gestern beim Verladen der Decken.

Foto: WOLFGANG KAISER

Es sind die kleinen und großen Projekte, so beispielsweise die Brunnenbauten, der Bau von kleinen Krankenstationen oder Ausbildungswerkstätten, die das Schiefbahner Hilfswerk "Aktion und Leprahilfe" seit Jahrzehnten zu einem unentbehrlichen Helfer in vielen Regionen dieser Welt gemacht hat. Gestartet ist die Aktion aber 1963 mit einfachen Hilfestellungen. Dazu gehörte unter anderem das Spinnen von Wollfäden, aus denen dann Lepradecken wurden. Diese sind nach wie vor gefragt: Gerade wurden an der Schiefbahner Zentrale über 1.200 Decken verpackt, die jetzt über die Organisation "Luftfahrt ohne Grenzen" mit anderen Hilfsgütern, von Windeln bis zur Bekleidung, zu Flüchtlingslagern in Griechenland und in den Irak gebracht werden.

Neben den beiden Spediteuren aus Alzenau, die anschließend die Fracht zur weiteren Abwicklung nach Frankfurt bringen, hilft beim Versand der Decken auch Anja Tams, hauptberufliche Mitarbeiterin in der Schiefbahner Geschäftsstelle, und Peter Kirchkamp mit. Der frühere Bauunternehmer (67) organisiert die vielen Hilfskonvois, die es schon in der Vergangenheit gegeben hatte. Kirchkamp war schon damals dabei, als der damalige Kaplan August Peters 1963 das Hilfswerk gründete. Und Kirchkamp findet stets Freiwillige, die mit anpacken. Meist sind dies Schützenzüge der St. Sebastianus Bruderschaft und der Niederheider St. Johannes Bruderschaft.

Es ist in diesem Jahr das dritte Mal, dass von Schiefbahn aus Decken für "Luftfahrt ohne Grenzen" eingepackt und an Zeltlager, unter anderem auch für syrische Flüchtlinge, verpackt wurden. Diese Decken hatten zahlreiche Strick-Gruppen meist aus dem Bistum Aachen hergestellt, nachdem rund ein Dutzend Wicklerinnen in Schiefbahn die Fäden zur strickfähigen Wolle gesponnen hatten. Dies machen unter anderem seit Jahrzehnten Gertrud Deutmarg, Berti Türk und Christel Wölke.

"Geldspenden können wir zur Finanzierung der hohen Transportkosten immer gebrauchen", sagt in einer kleinen Pause Anja Tams. Dazu findet man unter der Internetseite www.leprahilfe-schiefbahn.de das entsprechende Spendenkonto. Wer aber spezielle Projekte unterstützen möchte, bekommt dazu von Anja Tams nähere Informationen, unter Telefon 02154 951888. Die Öffnungszeiten ihres Büros in Schiefbahn, Hochstraße 14, sind: montags bis donnerstags, von acht bis 13 Uhr und nach Vereinbarung. Aktiv und informativ ist das Hilfswerk auch beim GdG Fest mit dabei, das am 28. August in Schiefbahn stattfinden wird.

(wsc)
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