Stadt Willich Die Schule wird trockengelegt

Stadt Willich · Der Anbau der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule ist nass. Im Rat wurde nun beschlossen, umfangreiche Maßnahmen anzugehen. Die Kosten hierfür: 461.500 Euro. Ein Neubau ist vom Tisch.

 Das Wasser sucht sich seinen Weg. Um das Gebäude vor künftigen Schäden zu schützen, hat der Stadtrat nun beschlossen, unter anderem den Boden zu tauschen und zwei Flächenentwässerungsanlagen zu installieren.

Das Wasser sucht sich seinen Weg. Um das Gebäude vor künftigen Schäden zu schützen, hat der Stadtrat nun beschlossen, unter anderem den Boden zu tauschen und zwei Flächenentwässerungsanlagen zu installieren.

Foto: Kaiser

Der Willicher Rat hat den Sperrvermerk für die Sanierung der Feuchtigkeitsschäden im Anbau der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule aufgehoben und gleichzeitig die für die Arbeiten veranschlagte Summe auf 461.500 Euro in diesem Jahr angehoben.

Der Hintergrund: Der Schulbereich ist seit Jahren von Feuchtigkeitsschäden betroffen - jetzt gibt es technisch fundierte Erkenntnisse, warum diese Problematik auftritt und wie sie gelöst werden kann, so Kämmerer Willy Kerbusch sinngemäß. Gründe sind zum einen, dass 27 alte Sickerschächte aus der Bauzeit 1975 mittlerweile zum Teil versandet sind und nicht mehr funktionieren, weil das Grundwasser angestiegen ist. Dadurch staut sich das Dachflächenwasser auf lehmhaltigem Boden und wird auf das Gebäude zugeleitet. Außerdem ist das Gefälle des Schulhofes falsch ausgerichtet, und dessen Oberflächenwasser läuft ebenfalls auf das Gebäude zu.

Externe Fachleute von zwei Ingenieurbüros und der Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans haben eine Lösung entwickelt: Für eine bessere Dachflächen-Entwässerung/Versickerung soll der Boden ausgetauscht und wasserdurchlässiger werden. Dazu sollen zwei "Flächenentwässerungsanlagen" gebaut werden. In diese soll das Dachflächenwasser laufen. Der verdichtete Lehm im Gebäudebereich soll ausgetauscht werden, das Gebäude soll eine Drainage erhalten, und es soll zusätzlich abgedichtet werden. Dann sollen die Räume saniert werden. Das soll noch in diesem Sommer passieren. 2017 soll die weitere Entwässerung des restlichen Schulhofes und der Parkflächen umgesetzt werden.

Im Rat gab es eine längere Diskussion. Merlin Praetor (Grüne) wollte wissen, ob nicht ein Anschluss der Entwässerungsanlage an den Regenwasserkanal wirtschaftlich sei und ob die Gebiete hinter dem Klosterweg noch entwickelt werden sollen. Christian Pakusch (CDU) wollte wissen, was ein Neubau des Schulgebäudes (statt Sanierung) kosten würde. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges wunderte sich über die Vorlage des Kämmerers. Üblicherweise gebe es von Kerbusch Alternativ-Darstellungen, Informationen zu Folgekosten und so weiter. Angesichts des energetischen Fortschrittes wollte auch er wissen, ob und wie wirtschaftlich ein Neubau insgesamt sein könnte.

Kerbusch sagte, die Experten hätten ihn davon überzeugt, dass das Verfahren funktioniere und neuester Stand der Technik sei. Andreas Hans habe versichert, dass eine Entwässerung über den Regenwasserkanal nichts bringe. Jetzt werde das Wasser weggeleitet. Ein Neubau der sechs Räume sei deutlich teurer als die Sanierung. Insgesamt seien die Alternativen "so weit weg", dass er sie nicht dargestellt habe. Die angegebenen Kosten und die Gesamtsumme seien belastbar, weil er konkrete Angebote von Fachfirmen eingeholt und diese als Basis genutzt habe. Die Techniker hätten ihm versichert, dass der Kostenrahmen eingehalten werde.

Die Ratsmitglieder erweiterten die Beschlussempfehlung dahingehend, dass sie auf Vorschlag von Bäumges und Hans-Joachim Donath (FDP) eine verpflichtende Formulierung zur Kostenschätzung bzw. Kostenfestschreibung einarbeiteten. Dann genehmigten sie mehrheitlich (fünf Enthaltungen) die Maßnahmen für 2016. Die für 2017 vorgesehenen Arbeiten sollen in die Haushaltsberatungen für 2017 eingearbeitet werden.

Die untere Wasserbehörde des Kreises Viersen hat das Konzept als geeignet beurteilt und genehmigt.

(djm)
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