Stadt Willich Die Preise fürs Wohnen steigen weiter

Stadt Willich · Gute Immobilien verkaufen sich derzeit fast wie von selbst. Der Grundstücksmarktbericht für den Kreis Viersen zeigt, dass das Preisniveau nicht nur in Kempen, sondern auch in Willich und Tönisvorst sehr hoch ist.

 Auf dem ehemaligen Verseidag-Gelände in Anrath wurde im vergangenen Jahr mit dem Bau von Einfamilienhäusern, aber auch Eigentumswohnungen begonnen.

Auf dem ehemaligen Verseidag-Gelände in Anrath wurde im vergangenen Jahr mit dem Bau von Einfamilienhäusern, aber auch Eigentumswohnungen begonnen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nicht nur in Großstädten wie Düsseldorf ist bezahlbarer Wohnraum ein gefragtes und knappes Gut, auch in Willich und Tönisvorst ächzt mancher Mieter angesichts der recht hohen Preise. Verschärfend kommt hinzu: In beiden Städten beherrschen Ein- und Zweifamilienhäuser das Bild - und deren Kaufpreise sind wie die der Eigentumswohnungen auch im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen, wie der Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für den Kreis Viersen zeigt.

Durchschnittlich 284.000 Euro zahlten Käufer im Jahr 2016 in der Stadt Willich für ihr neues oder gebrauchtes Ein- oder Zweifamilienhaus - so viel wie in keiner anderen Kommune im Kreis Viersen. Auf Platz 2 folgt Tönisvorst mit 250.000 Euro, gefolgt von Kempen, wo im Schnitt 244.000 Euro bezahlt wurden. Mit durchschnittlich 192.000 Euro war der Hauskauf in Grefrath am billigsten. Bemerkenswert in Tönisvorst: Hier stieg die Anzahl der Verkäufe im Vergleich zum Jahr 2015 um satte 18 Prozent, nämlich von 92 auf 109. In Willich steig die Zahl der Verkäufe lediglich um drei Prozent, von 153 auf 157.

Noch deutlicher stieg in Tönisvorst im Vergleich zum Jahr 2015 die Zahl der Wohnungskäufe - nämlich um 48 Prozent. 129 Eigentumswohnungen wechselten ihren Besitzer, 2015 waren es noch 87. Das große Angebot an Wohnungen schlug sich aber offensichtlich nicht auf die Preise nieder: Mit durchschnittlich 164.000 Euro pro Wohnung liegt Tönisvorst im Kreisvergleich recht hoch und auf Rang 2 - hinter Kempen, wo seit Jahren viele hochwertige Eigentumswohnungs-Komplexe entstehen. In Kempen kostete eine Eigentumswohnung im Jahr 2016 im Schnitt 183.000 Euro. Im Mittelfeld liegt in diesem Segment die Stadt Willich, wo 2016 132 Wohnungen (plus 31 Prozent) ihren Besitzer wechselten - im Schnitt für 138.000 Euro. Mit 93.000 Euro am billigsten war der Wohnungskauf im vergangenen Jahr in Niederkrüchten.

Für Häuslebauer interessant sind die Quadratmeterpreise für Baugrundstücke. Auch hier nahm Kempen 2016 wieder die Spitzenposition im Kreis ein. Nur hier gibt es "beste Lagen", die mit 340 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlugen. Gute Lagen kosteten immer noch 280 Euro, mittlere Lagen 260 Euro und mäßige Lagen immer noch 225 Euro. Nicht viel billiger ist es in St. Tönis, wo es nur gute und mittlere Lagen gibt, die 280 beziehungsweise 250 Euro pro Quadratmeter kosteten. In Vorst gibt es keine guten Lagen, in mittleren Lagen kostete ein Quadratmeter 190 Euro, in mäßigen Lagen 135 Euro. In Willich lagen die Kosten pro Quadratmeter in guten Lagen bei 245 Euro, in mittleren Lagen bei 215 Euro und in mäßigen Lagen bei 175 Euro. Übrigens: Im städtischen Neubaugebiet "Schiefbahner Dreieck" liegen die Quadratmeterpreise sogar - das hat der Stadtrat 2016 gegen die Stimmen von Grünen und FDP beschlossen - sogar bei 295 bis 330 Euro. Am billigsten waren Grundstücke mit 125 bis 155 Euro in Niederkrüchten.

Konstant geblieben sind laut Grundstücksmarktbericht 2016 die Bodenpreise für gewerbliche Bauflächen. Sie liegen in Willich-Schiefbahn bei 85 Euro - die Spitzenposition im Kreis Viersen. In Willich kostet der Quadratmeter 80 Euro, in Anrath 50. Für Tönisvorst nennt der Bericht Quadratmeterpreise von 80 Euro in Vorst-Tack und 60 Euro in Vorst-Höhenhöfe. Am niedrigsten liegt der Wert in Niederkrüchten und Brüggen-Bracht mit je 35 Euro für den Quadratmeter.

Einen deutlichen Preisanstieg gibt es hingegen erneut bei den Ackerflächen, die im östlichen Kreis Viersen, also in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst, im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent teurer waren. Bereits 2015 war eine Preissteigerung von zehn Prozent zu verzeichnen gewesen. In Kempen und Tönisvorst kostete der Quadratmeter im vergangenen Jahr 5,80 Euro, in Willich sogar 6,70 Euro. In Grefrath ist er für 5,20 Euro zu haben - billiger ist es im Kreis Viersen nirgends, die Stadt Viersen und die Gemeinde Schwalmtal liegen gleichauf.

(RP)
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