Gemeinde Grefrath Die Jäger ärgern sich nach wie vor über das neue Gesetz

Gemeinde Grefrath · Sie unterstellen der Landesregierung "wenig Sachverstand". Bei der Hauptversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt.

 Langjährige Mitglieder der Kreisjägerschaft wurden geehrt.

Langjährige Mitglieder der Kreisjägerschaft wurden geehrt.

Foto: wolfgang kaiser

/ Kreis Viersen (mab) Das neue ökologische Landesjagdgesetz Nordrhein-Westfalen ist inzwischen mit einer Vielzahl von Änderungen in Kraft getreten. Doch von Ruhe und Zufriedenheit in der Jägerschaft kann keine Rede sein. Das wurde am Montagabend bei der Mitgliederversammlung im Saal Nordkanal in Grefrath deutlich. Das Gesetz zieht sich wie ein roter Faden durch die Versammlungen der vergangenen Jahre. Während die Landesregierung die nachhaltige Entwicklung zum Leitprinzip ihrer Politik erklärt hat, in der die Jagd "mit der Erhaltung der Artenvielfalt und dem Schutz von natürlichen Lebensräumen vereinbar sein muss", sieht die Jägerschaft viele Dinge anders. Die bejagbare Fläche ist mit 80 Prozent der Gesamtfläche gewaltig. Es gibt 8400 Jagdreviere. Nach Ansicht des Landesjagdverbandes beinhaltet das neue Jagdgesetz praxisfremde Regelungen. Es ist beispielsweise verboten, bei der Jagd Büchsenmunition mit bleihaltigen Geschossen sowie bleihaltige Flintenlaufgeschosse zu verwenden. Verboten ist ferner der Abschuss von Katzen, das Baujagdverbot auf Fuchs oder Dachs und die Lockjagd mit elektrischem Strom. Bis zum Sommer will der Landesjagdverband rund 100.000 Unterschriften sammeln, damit sich der Landtag erneut mit dem Gesetz beschäftigen muss.

Der Kreisvorsitzende Heiner Prießen bescheinigte der Landesregierung, "mit wenig Sachverstand das neue Gesetz auf den Weg gebracht zu haben." Aber der Kampf gehe weiter. Änderungen sollen möglicherweise auch über den Klageweg erreicht werden. Prießen verwies weiter auf Änderungen im Waffengesetz hin.

Erfreut war der Vorsitzende hingegen darüber, dass die "Rollende Waldschule" gut angenommen werde. Die Obleute der Jägerinnen, der Jagdgebrauchshunde, des Jagdhornblasen, der jungen Jäger und des jagdlichen Schießen berichteten über ihre Arbeit. Paul Theelen (Jagdgebrauchshunde) brachte es auf den Punkt: "Ohne Hunde geht es nicht." Nordrhein-Westfalen sei zwar im Bund das "Hasenland Nummer eins", doch die Bestände seien stark rückläufig. Der Schatzmeister und Leiter der Geschäftsstelle Hermann-Josef Steger aus Süchteln konnte einen zufriedenstellenden Kassenbericht vorlegen. . Zustimmung fand weiter die Haushaltsplanung für das laufende Jahr.

Höchst erfreulich die Ergebnisse des jagdlichen Schießen auf Bezirks-, Landes-und Bundesebene der Kreisjägerschaft Viersen. Bei der Bezirksmeisterschaft 2015 in Vluynbusch gab es erste Plätze für Franz Ohlenforst, Franz Dieter Bürgers, René Ambaum, Johannes Cüsters und zweimal einen ersten Platz für die Mannschaften der Kreisjägerschaft Viersen. Bei der Landesmeisterschaft in Buke belegte die Mannschaft mit der Kurzwaffe Platz eins. Erwin Ramachers holte sich den Landestitel mit der Langwaffe in der Altersklasse. Franz-Dieter Bürgers aus Vorst und Erwin Ramachers aus Bracht wurden mit der NRW-Altersklassenmannschaft bei der Bundesmeisterschaft im September in Freiburg im Schwarzwald Bundesmeister. Die Mannschaftswertung bei der Kreismeisterschaft 2015 gewann Viersen vor Bracht und Dülken.

Geehrt wurden Mitglieder, die der Jägerschaft 50, 60 und 65 Jahre angehören. 65 Jahre dabei ist Johannes Parlings. 60 Jahre: Heinrich Theis, Fritz Josef Hegger, Willi Reuters und Dieter Zimmermanns. 50 Jahre: Willi Kückemanns, Bernd Wortmann, Konrad Gleumes, Helmut Küsters, Hans Wefers, Hans-Dieter Heussen, Josef von der Forst, Dr. Ekkehard Köhler, Günter Baumeister , Ferdi Hamacher und Hugo Panzer.

(RP)
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