Stadt Willich Der Seniorenbeirat wird 25 Jahre jung

Stadt Willich · Die Arbeit des Gremiums erfährt auch außerhalb Willichs Anerkennung. Vieles wurde seit der Gründung im Jahr 1992 bereits erreicht, dennoch steht noch Einiges auf der Wunschliste. Am kommenden Samstag wird aber erst mal gefeiert.

 Der Vorsitzende des Beirates, Charly Röttgen (von rechts), Rosemarie Wahlefeld und Toni Zuschlag haben viele Ideen, wie sich das Leben der Senioren in Willich verbessern ließe.

Der Vorsitzende des Beirates, Charly Röttgen (von rechts), Rosemarie Wahlefeld und Toni Zuschlag haben viele Ideen, wie sich das Leben der Senioren in Willich verbessern ließe.

Foto: Wolfgang Kaiser

Früher war Charly Röttgen leidenschaftlicher Langstreckenläufer, hat im Laufe der Zeit zig Marathonläufe geschafft. Mittlerweile ist der ehemalige Sanitär- und Heizungsbaumeister 79 Jahre alt, also schon lange im Ruhestand. Aktiv ist er allerdings immer noch in anderer Weise: Seit 2009 ist Charly Röttgen Vorsitzender des Willicher Seniorenbeirates, der in den nächsten Tagen auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Gefeiert wird das Jubiläum am Samstag, 24. Juni, im Schiefbahner Heimatmuseum.

Der "harte Kern" des Beirates trifft sich gerade im Restaurant "Castello da Chiara" am Neersener Schloss. Neben Röttgen sind seine beiden Stellvertreter mit dabei: Rosemarie Wahlefeld und Toni Zuschlag. Und Röttgen, der dem Gremium bereits seit 2004 angehört, blickt schon nach vorn: "Unsere Arbeit wird zwar mittlerweile anerkannt, aber es gibt noch viel zu tun." Was er sich bis zur nächsten Wahl im Jahr 2020 vor allem wünscht: "dass wir im Sozialausschuss mit einem festen Sitz nicht nur als Zuhörer vertreten sind - und dass uns die Ideen nicht ausgehen."

Als sich der Willicher Seniorenbeirat 1992 gründete, gab es noch nicht so viele Vertretungen, die sich für die Belange der älteren Mitbürger (ab 58 Jahre) einsetzten, mittlerweile gibt es allein in NRW 164 Beiräte. "Auch wir mussten klein anfangen, erst einmal Überzeugungsarbeit leisten", sagt Röttgen, dem dies auch mit seinem Team Schritt für Schritt und mit großer Unterstützung der städtischen Seniorenstelle gelang - ein wichtiger Wegbegleiter war damals Manfred Jacobs und ist heute nach wie vor Bärbel Blomen. So nebenbei bemerkt er, dass sich im Laufe der Zeit immer mehr Beiräte nach der Arbeit des Willicher Gremiums erkundigten: "Also müssen wir vieles richtig gemacht haben." Auch zuletzt hatten bei einer Fragebogenaktion, die in Verbindung mit der Seniorenstelle durchgeführt worden war, viele Senioren die Aktivitäten für sehr gut befunden.

Dazu gehörten früher beispielsweise die Willicher Seniorenwochen und -tage. Hier denkt man gerade über eine neue Konzeption nach. Gut angenommen werden auch der regelmäßig herausgegebene Veranstaltungskalender und die "Notfallkarte" für die Geldbörse. Diese erhält kurz und knapp Angaben zur Person. Mit Blutgruppe oder ergänzenden Hinweisen, ob beispielsweise der Inhaber der Karte Organspender ist, einen Herzschrittmacher trägt oder eine Patientenverfügung gemacht hat. Tausende dieser Karten wurden bereits ausgegeben, gerade wird die dritte Auflage gedruckt.

Erst seit 2014 macht Toni Zuschlag mit. Der 68-jährige Schiefbahner hat mit dem Seniorenkino zu tun, er möchte so etwas für die älteren Mitbürger regelmäßig einrichten. Aus Platzgründen ist man von der ersten Überlegung abgerückt, die Filme zunächst einmal im Schiefbahner Heimatmuseum zu zeigen. Da der Beirat eng mit den Kaarstern und mit der Altenhilfe Willich zusammenarbeitet, soll jetzt erst einmal in Kooperation im September im Albert-Einstein-Forum in Kaarst das "Seniorenkino Plus" mit monatlichen Vorführungen gestartet werden.

Das Tätigkeitsfeld des Beirates ist vielschichtig. Man kümmert sich um das altersgerechte Wohnen, um das direkte Wohnumfeld, um kleinere Verbesserungen in den städtischen Altenheimen oder um mehr Mobilität. Gerade sind unter Federführung von Günther Morjan Beiratsmitglieder dabei, sich in der Stadt Willich vor einigen Straßen die Umlaufsperren anzuschauen. Sie wollen wissen, ob die älteren Mitbürger mit ihren Rollatoren und Fahrzeugen überhaupt durchkommen.

Für die kulturellen Veranstaltungen ist die Neersenerin Rosemarie Wahlefeld zuständig. Gerade wurde das Wallraf-Richartz-Museum in Köln mit einer Gruppe besichtigt. Am 18. September fährt man zur Landesgartenschau in Bad Lippspringe. Unter anderem steht am 1. Dezember das Märchenspiel "Hänsel und Gretel" im Krefelder Theater auf dem Programm.

Seit Längerem ist der Willicher Beirat auch für die Landes-Seniorenvertretung eine gute Adresse. Vertreter davon werden zur Jubiläumsfeier am 24. Juni, ab 11 Uhr, ebenso ins Schiefbahner Heimatmuseum kommen wie MdB Uwe Schummer, der die Festrede halten wird.

(wsc)
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