Willich Der Kandidat, der schon im Landtag ist

Willich · Der Tönisvorster will seine Außenseiter-Chancen wahrnehmen und tritt selbstbewusst gegen die Krefelder Kandidatin an. Bei der Versammlung Ende Juni wählen die CDU-Mitglieder beider Städte den gemeinsamen Landtagskandidaten.

 Dirk Louy im Landtag. Der Tönisvorster arbeitet als wissenschaftlicher Referent für Umweltfragen für die CDU-Landtagsfraktion.

Dirk Louy im Landtag. Der Tönisvorster arbeitet als wissenschaftlicher Referent für Umweltfragen für die CDU-Landtagsfraktion.

Foto: CDU

Er ist schon dort - wo die anderen erst hinwollen: Dirk Louy arbeitet im Düsseldorfer Landtag. Als wissenschaftlicher Referent ist er für die CDU-Landtagsfraktion tätig. Sein Gebiet sind Themen aus Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz. Als er vom Vorstand der Tönisvorster CDU als Kandidat für die Landtagswahl gewählt wurde, standen ihm noch drei Krefelder Kandidaten gegenüber: Simone Roemer, Britta Oellers und Peter Kaiser. Inzwischen hat sich die Situation geklärt. Simone Roemer hat ihre Kandidatur zurückgezogen, weil sie durch einen Streit um Posten der Partei nicht schaden wolle. Der Kreisvorstand der Krefelder CDU hat nun Britta Oellers einstimmig als Kandidatin für den Landtag nominiert. Peter Kaiser hat sich noch nicht erklärt. Durch das Votum des Vorstandes eigentlich chancenlos, kann er theoretisch bei der Mitgliederversammlung kandidieren oder vorgeschlagen werden.

Im Rennen bleibt auf jeden Fall der 40-jährige Tönisvorster Dirk Louy. Im Moment versucht er, sich in Krefeld mit den CDU-Vereinigungen ins Gespräch zu kommen und sich vorzustellen. Mit der Frauenunion, der Jungen Union sowie dem Stadtverband West (Forstwald, Benrad) hat er Termine vereinbart, auch mit der Seniorenunion Krefeld ist er im Gespräch. Natürlich weiß Louy auch, dass der Krefelder CDU-Vorsitzende Marc Blondin an seine Mitglieder appelliert hat, möglichst zahlreich zur Versammlung am 28. Juni zu erscheinen, um den Krefelder Kandidaten durchzusetzen. Aber Krefeld ist Louy auch nicht fremd, hat er dort eine Berufsschule besucht und den Zivildienst abgeleistet.

Auch wenn er für die CDU vor Ort als ein unbeschriebenes Blatt gilt, ist er keineswegs ein politischer Neuling. An seinem Studienort Trier wurde er zum JU-Kreisvorsitzenden gewählt. Und auch im Landtag ist er gut vernetzt, mit den Referenten wie mit den Abgeordneten. In den Wahlkampf geht der Umwelt-Referent durchaus mit gewichtigen Themen: So greift er den beachtlichen Anstieg von Einbrüchen im Kreis Viersen auf. Dort wird nur jeder siebte Einbruch, in Krefeld sogar nur jeder zehnte, aufgeklärt. Ein anderes wichtiges Thema ist für ihn die Wirtschaftsförderung. Nach einem Trierer Modell will er junge Absolventen der FH und der Berufsschule bei der Gründung eigener Unternehmen fördern. Er selber hat sich auch neben dem Studium als kleiner Unternehmer versucht - und dabei wichtige Erfahrungen gemacht. Er selber sieht sich als einen wertkonservativen Menschen mit liberal-grünen Einflüssen. Mit 24 Jahren trat er in die CDU ein. Klaus Töpfer, einst unter Kohl von 1987 bis 1994 Umweltminister, hat Louy imponiert. Auch vor Bundeskanzler Helmut Kohl zieht er den Hut, wie Kohl die deutsche Wiedervereinigung gemanagt habe. Gestern feierte seine Mutter Hannelore Louy - als langjähriges Mitglied im Tönisvorster Stadtrat sicher auch ein prägendes Vorbild - Geburtstag.

(RP)
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