Stadt Willich Demo für die Hundepension

Stadt Willich · Weil eine Zufahrt zu einer Hundepension in Willich nicht genehmigt sein soll, droht der Einrichtung jetzt das Aus. Arbeitsplätze stehen nach Angaben der Betreiberin auf dem Spiel. Am Samstag demonstrierten Hundehalter.

Demo für Hundepension in Willich
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Jonas und Luca gingen mit dem Transparent vornweg, darauf stand "Wir alle brauchen die Begegnungsstätte für Mensch und Tier." In den ersten Reihen spazierte der schwarze Schweizer Sennenhund "Robby" mit, der jeden seiner Artgenossen mit freudigen Gebell begrüßte. Und "Robby" hatte genug zu tun, denn mehr als 150 Vierbeiner beteiligten sich an einer friedlichen Demo auf dem Weg zur Schinkelshütte durch das Schiefbahner Ortszentrum.

Verdacht der Behörden-Willkür

Nicole Breloer, die seit Jahren die Hundeschule und -pension an der Schinkelshütte betreibt, hatte gehörig mobil gemacht. Der Bauaufsicht war offenbar auf eine Beschwerde eines Einzelnen hin aufgefallen, dass die hintere seit langem genutzte Zufahrt zu diesem Feriendorf für die vierbeinigen Tages- und Urlaubsgäste nicht erlaubt war. Daher dürfe das Gelände nur zu Fuß über einen 300 Meter langen Sandweg betreten werden.

"Dies ist unzumutbar und bedeutet das Aus für die Hundeschule", sagte Nicole Breloer. Zumal für jede Verfehlung ein Bußgeld von 500 Euro angedroht wurde. Daher jetzt die Demo und für die Schul- und Pensionsleiterin nach eigenen Angaben die letzte Möglichkeit, die Schließung abzuwenden. Und sie hatte eine Menge Fürsprecher: "Das sieht doch nach einer Behörden-Willkür aus", sagten einige, andere wünschten sich eine kompromissbereitere Verwaltung.

Auch einige die Hundeschule und -pension nicht nutzende Tierliebhaber gingen aus Solidarität mit und mischten sich ein. Wie FDP-Ratsherr Thomas Brandt. Der Willicher war mit seinen achtjährigen Australien Sheppard "Blacky" gekommen und kommentierte: "Wo soll der Betrieb denn sonst hin?" "Vielleicht brauchen wir die Pension auch einmal, wenn wir zum Beispiel mit den Kindern in Urlaub fahren möchten, die muss auf jeden Fall bestehen bleiben", sagte Kirstin Lammertz-Lang, die mit ihren Töchtern Klara (12) und Tabea (10) und mit dem weißen Schweizer Schäferhund "Tyler" mitging. Mops "Murphy", gerade erst 17 Wochen alt, war einverstanden, bellte jedenfalls so eine Art Einverständnis heraus.

Es war ein überaus friedlicher Demonstrationszug, der da durch den Ort ging. Und der für so manchen Stau auf den Straßen und benachbarten Autobahnabfahrten sorgte. Und die Vierbeiner hatten gleich ihren täglich Auslauf. Denn es wurde eine Strecke von rund 3,5 Kilometern zurückgelegt. Auf Tafeln und Plakaten standen ihre Proteste zu lesen, so "13 Arbeitsplätze in Gefahr", "Rettet die Ausbildungsplätze", "Stadtverwaltung ignoriert Probleme" oder "Hundehalter sind auch Wähler".

Anschließend traf sich der Pulk der Zwei- und Vierbeiner in der Hundeschule zu Leckerlis, Kuchen, kalten und heißen Getränken. Und dabei trugen sich auch weitere Personen in eine Unterschriftslisten ein, mit der die Stadtverwaltung aufgefordert werden soll, den Zugang zur Pension wie bisher zu ermöglichen und damit die Begegnungsstätte zu erhalten.

(wsc)
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