Stadt Kempen Das Interesse für Mauersberger geweckt

Stadt Kempen · Die drei Chöre der Chorakademie Kempen gaben in der ausverkauften Paterskirche ein festliches weihnachtliches Konzert. Die Aufführung von Rudolf Mauersbergers Christvesper wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

 Unter dem Dach der Chorakademie wirken ein Knaben-, ein Mädchen- und ein gemischter Kammerchor mit. Zum 14. Mal stimmte die Chorakademie mit einem festlichen Konzert auf Weihnachten ein.

Unter dem Dach der Chorakademie wirken ein Knaben-, ein Mädchen- und ein gemischter Kammerchor mit. Zum 14. Mal stimmte die Chorakademie mit einem festlichen Konzert auf Weihnachten ein.

Foto: CHORAKADEMIE

Ein festliches Konzert versprach die Chorakademie Kempen zum vierten Adventssonntag, und sie hielt ihr Versprechen. Dazu war es ein sehr interessantes Konzert, das von den Zuhörern in der ausverkauften Paterskirche begeistert aufgenommen wurde.

Aufgeführt wurde ein Werk, dem man in unserer Region nur selten begegnet, der Christvesper von Rudolf Mauersberger. Die Komposition ist durchaus ungewöhnlich. Dabei ist sie, berücksichtigt man das Geburtsjahr des Komponisten, musikalisch nicht typisch modern zu nennen, zumal sie nach mehreren Bearbeitungen erst 1963 ihre endgültige Fassung erhielt.

Mauersberger wurde 1889 geboren. Zum Vergleich: Schönberg ist Jahrgang 1874, Bartók 1881 und Strawinsky 1882. Mauersberger, Kantor und Leiter des berühmten, traditionsreichen Dresdener Kreuzchores von 1930 bis 1971, orientierte sich musikalisch in diesem Werk weniger an der Entwicklung der musikalischen Moderne als vielmehr an der Weihnachtstradition seiner Heimat, dem sächsischen Erzgebirge. Ungewohnt sind die Strukturelemente des Werkes, die Wechselgesänge, die Aufteilung der Rezitative und reflektierenden Passagen auf Solisten und Chor, die Einbeziehung des Publikums bei dafür eigens benannten Strophen der Choräle und auch die Besetzung des Orchesters. Es besteht im Wesentlichen aus Holz- und Blechbläsern, erweitert um Pauken und einige dezent verwendete Perkussionsinstrumente, dazu Harfe, Orgel und, sehr sparsam eingesetzt, Cello und Kontrabass.

Mit hervorragenden Gesangsleistungen gefielen die drei Chöre der Chorakademie Kempen, der Knaben-, der Mädchen- und der Kammerchor. Diese Chöre stellten auch die jungen Gesangssolisten in den Partien der Engel sowie der Altar- und Quempassänger. Mit schönen, gut ausgebildeten Stimmen und mit sicherem Auftreten beeindruckten Fabian Beckers, Lisa-Marie Bresch, Anna-Franziska Breuer, Chayenne Carrié, Sebastian Engers, Maurice Larosche, Yannik Möhring, Ciara Perica, Lucas Perica und Josann Roppes.

Mit ebenfalls tadellosen Leistungen wartete das Dozentenorchester der Kreismusikschule auf - wie die Chor- und Solosänger sauber in der Intonation, ausgewogen im Klang und präzise in den Einsätzen. An der Orgel war Andreas Cavelius ein sicherer Rückhalt. Als Dirigent bewährte sich David Nethen. Seit 2013 ist er der künstlerische Leiter der Chorakademie, die sich zweifellos in einer sehr guten Verfassung befindet. Sorgfältig hatte er alles einstudiert und überzeugte als sicherer, impulsgebender Gesamtleiter der Aufführung.

Als der begeisterte Beifall nicht enden wollte, gab es noch eine Zugabe: "Macht hoch die Tür" - mit Gelegenheit zum Mitsingen bei der letzten Strophe.

(RP)
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