Gemeinde Grefrath Das Eisstadion will Energie sparen

Gemeinde Grefrath · Der Grefrather Eis-Sport & Event-Park und die Gemeindewerke gehen bei der energetischen Optimierung gemeinsame Wege. Die "Strategie 2020" besteht aus 21 Maßnahmen. Zurzeit liegen die Energiekosten bei jährlich 350 000 Euro.

 Diese Technik sorgt im Winter für das Eis. Darauf kletterten (v.l.): Erik Ix, Christian Kappenhagen, Bernd Schoenmackers und Wilma Hübecker.

Diese Technik sorgt im Winter für das Eis. Darauf kletterten (v.l.): Erik Ix, Christian Kappenhagen, Bernd Schoenmackers und Wilma Hübecker.

Foto: wolfgang kaiser

Es sei immer schwieriger, wirtschaftlich zu arbeiten, sagte gestern Bernd Schoenmackers, Geschäftsführer des EisSport & EventParks: "Der Umsatz ist leicht rückläufig, auf der anderen Seite steigen die Energiekosten. Sie lagen zuletzt bei 350 000 Euro pro Jahr." Hinzu kämen weitere Faktoren wie der Mindestlohn für Saisonkräfte. Zum Allheilmittel, einfach die Eintrittspreise zu erhöhen, habe man nicht greifen wollen: "Wir wissen, dass die Belastbarkeit der Familien ihre Grenzen hat."

So sei man auf die Idee gekommen, gemeinsam mit den Gemeindewerken nach Einsparpotenzialen zu suchen. Nach intensiven Beratungen hat man das Konzept "Strategie 2020" verabschiedet, das sich aus aktuell 21 Einzelmaßnahmen zusammensetzt: "Das ist wichtig, um auf ein stabiles Niveau zu kommen", sagt Schoenmackers.

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Kappenhagen ist ein Eisstadion eine Einrichtung, die sich eigentlich nicht selber tragen kann: "Das muss sie aber, weil die Gemeinde nichts beitragen kann und darf." 21 Punkte sollen nach und nach bis 2020 umgesetzt werden. Überwiegend sind es interne Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Ertragssteigerung. Besucher sollen nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, die Sportvereine sollen weiter ihre freie Eiszeit haben. Dafür müssen Autofahrer, die eine Veranstaltung in der Halle besuchen, für einen Parkplatz künftig zwei Euro zahlen.

Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Experten analysieren ganz genau die über 40 Jahre alte (aber in weiten Teilen keineswegs veraltete und stets gut gepflegte) Technik. Die Gemeindewerke, die keine Erfahrung mit Kältetechnik haben, arbeiten hier mit einem Stuttgarter Ingenieurbüro zusammen, das auch beim Bau des Eisstadion vor 40 Jahren maßgeblich beteiligt war. Auch der Umweltschutz spielt eine große Rolle: "Das Grefrather Eis soll in Zukunft grüner werden", betont Kappenhagen.

Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke, skizzierte gestern den dreistufigen Plan. Es geht los mit einem Grobkonzept, bei dem man sich alle technischen Anlagen anschaut und nach Energiefressern sucht: "Bisher gab es keine Einzelerfassung der Kosten. Anschließend wissen wir, wo wir zuerst anpacken müssen." Als Nächstes kommt das Feinkonzept, in dem die wichtigsten Punkte detailliert geplant werden. Am Ende steht konsequenterweise die praktische Umsetzung, in der die Prioritätenliste nach und nach abgearbeitet wird.

Wilma Hübecker, Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeindewerke, bezeichnet die Kooperation mit der "Schwester" Eisstadion als "persönliches Steckenpferd". Gemeinsam könne man mehr Ideen entwickeln und innovativer arbeiten. Die Gemeinde Grefrath sei darauf angewiesen, dass EisSport & EventPark und Gemeindewerke eigenständig existieren, ganz ohne Stütze: "Es sind eher wir als Gemeinde, die eine Stütze brauchen."

(RP)
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