Stadt Kempen Bundespräsident lädt Unicef-Kicker ein

Stadt Kempen · Der FC St. Hubert ist die einzige deutsche Fußballmannschaft, die im September beim Bürgerfest von Joachim Gauck dabei ist. Das ist Lohn für jahrzehntelangen Einsatz für Kinderrechte. Jetzt fiel der Startschuss zum Bambini-Treff.

 Nach einigen Jahren Abstinenz nimmt der Kempener Kindergarten Hoppetosse, Von-Bodelschwingh-Straße, wieder am Bambini-Turnier teil. Unser Bild zeigt die Hoppe-Kickers mit Leiterin Angela Haller.

Nach einigen Jahren Abstinenz nimmt der Kempener Kindergarten Hoppetosse, Von-Bodelschwingh-Straße, wieder am Bambini-Turnier teil. Unser Bild zeigt die Hoppe-Kickers mit Leiterin Angela Haller.

Foto: wolfgang kaiser

Karl-Heinz Josten von den Unicef-Kicker des FC St. Hubert ist eigentlich ein bescheidener Mensch Er liebt es nicht, wenn zu viel Brimborium um eine Sache gemacht wird. Und wenn dem 71-Jährigen mal so ein Satz wie "Das ist schon was Sensationelles" herausrutscht, dann muss wirklich etwas Besonderes passiert sein. Genau dies war nämlich sein Kommentar, als ihm vor Tagen ein Schreiben des Bundespräsidenten ins Haus flatterte. Joachim Gauck lud ihn und einige seiner Kicker zu seinem Bürgerfest am 11. und 12. September in seinen Berliner Amtssitz ins und ans Schloss Bellevue ein.

Seit vielen Jahren nutzen dabei die Präsidenten der Bundesrepublik die Gelegenheit, durch solche großen Bürgerfeste diejenigen ins Rampenlicht zu holen, die sich in herausragender Weise für das Ehrenamt einsetzen. Karl-Heinz (Kalla) Josten macht dies mit seinem Team seit vielen Jahrzehnten. Seit 52 Jahren kümmert er sich selbst um den Jugendfußball, hat seinerzeit die Unicef-Kicker ins Leben gerufen, die sich mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Sport auch für Minderheiten, für mehr Menschenrechte und Fairness über die Grenzen hinweg einsetzen.

"Das ist schon eine starke Anerkennung unserer Arbeit", sagt Josten mit ein wenig Stolz in der Stimme. Der agile Senior hatte in der Vergangenheit in Kindertagesstätten und Schulen viel Werbung für mehr Bewegung gemacht, auch wenn er derzeit alles andere als sehr beweglich ist: Unverschuldet wurde Josten nämlich bei einem Verkehrsunfall in Kempen Ende Januar, als er wieder einmal mit seinem FC-Bus auf dem Weg zu einer Versammlung mit Leiterinnen von Kindergärten war, dermaßen schwer verletzt, dass noch weitere Operationen und Reha-Maßnahmen anstehen. Was den St. Huberter allerdings nicht davon abhält, von zu Hause aus nach wie vor die Strippen für einige "Großkampftage" im Juni auf der Sportanlage an der Stendener Straße zu ziehen.

So finden vom 12.bis 14. Juni die 29. Young Masters mit 16 Grundschulen und rund 1700 Schülern und Schülerinnen statt. Zum Abschluss wird erstmals auch ein Gesamtschul-Cup ausgetragen. Am 20. Juni laufen beim traditionellen Bambini-Treff Kids von 31 Kindertagesstätten hinter dem runden Leder her. Darüber hinaus gibt es weiterhin Kooperationen und Fußball-Arbeitsgemeinschaften, so zum Beispiel in einer der Kempener Grundschule an der Wiesenstraße und dem Kindergarten St. Peter-Allee.

Gerade wird in groben Zügen die Teilnahme am Bürgerfest des Bundespräsidenten vorbereitet. In die Hauptstadt fahren werden wohl vier FC-Übungsleiter und 14 Jugendspieler, von der U 11 bis zur U 15. Man sucht noch nach Übernachtungen in einer Jugendherberge. Am Schloss Bellevue will man dann das Konzept "1:0 für Kinder! - Kinder- und Jugendfußball zeigt soziale Verantwortung" präsentieren, mit kleinen Info-Ständen, Mitmach-Aktionen und einem Fußball-Quiz. Josten versucht, einen Freund und langjährigen Botschafter der Unicef-Kicker mit nach Berlin zu bringen: den Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff.

(RP)
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