Stadt Willich Bouleanlage für jedermann eröffnet

Stadt Willich · Zwischen dem Parkplatz Domgarten und dem Hauptportal der Katharinen-Kirche in Willich hat der Bügel- und Bosselclub Willich eine Boule-Bahn installiert. Am Samstag wird sie offiziell eröffnet.

 Yvon Martin, Willi Paas, Andrea Cook, Wolfgang Heidelberg und Mike Cook spielen auf der neuen Anlage, die seit zwei Wochen die Willicher Innenstadt ziert.

Yvon Martin, Willi Paas, Andrea Cook, Wolfgang Heidelberg und Mike Cook spielen auf der neuen Anlage, die seit zwei Wochen die Willicher Innenstadt ziert.

Foto: Wolfgang Kaiser

Bei dem Gestaltungswettbewerb auf und rund um den Marktplatz in Alt-Willich spielten die Achsen und Zugänge, also das Entree, eine wichtige Rolle. Einer dieser Zugänge, der Weg vom Parkplatz Domgarten zum Hauptportal der Katharinen-Kirche, war bislang alles andere als ein Hingucker. Das hat sich geändert. Denn dort wurde aufgeräumt, steht seit über zwei Wochen eine Boulebahn.

Beim "Willicher Kultursamstag" soll die etwa vier mal elf Meter große Bahn am 29. August um 11 Uhr offiziell eröffnet werden. Gerade spielen dort Willi Paas, Mike Cook und Wolfgang Heidelberg eine Trainingspartie. Die Drei sind vom Bügel- und Bosselclub Willich, der genau neben der neuen Anlage seine Bügelbahn hat. Gebosselt wird bei dem Verein schon lange nicht mehr. "Und schon früher unter Jochen Kock hatten wir immer mal wieder überlegt, auch den Boulesport anzubieten", sagt der Vereinsvorsitzende, Mike Cook (47).

Jetzt kam es noch besser, denn es ist eine öffentliche Anlage entstanden. Im Zuge der Gestaltungsideen schalteten sich City-Managerin Christel Holter und Martin Platzer von der "Stadtschmiede" ein. Und gemeinsam und in Kooperation nahm die Idee immer konkretere Formen an. Zumal die Bügler durch den Bau ihrer eigentlichen Bahn schon lange handwerkserfahren, ihre Manpower in Form von über 400 Arbeitsstunden dazu gaben, außerdem die Patenschaft für die Boulebahn und für die Pflanzkübel übernahmen.

Die fünf Pflanzkübel sehen wie neu aus. "Die habe ich auch kräftig sandgestrahlt", sagt Andrea Cook. Und beim Bau der neuen Bahn war Manfred Langecker besonders fleißig gewesen. Der etwa 22 Zentimeter hohe Unterbau besteht aus unterschiedlichen Schotter-, Kies- und Basaltschichten. Etwa 1500 Euro Startkapital gab die Stadt Willich dazu. Drei Sponsoren sorgten mit für die preisgünstige Anschaffung: die Bauunternehmung von Michael Steffen, Gartenbauer Markus Kaules und "HolzLand Roeren", die zu guten Konditionen für den hölzernen Rahmen der Bahn sorgten. Eine Bank und einen integrierten Tisch gibt es dort auch. "Und in Kürze stellen wir hier noch eine Tafel auf, auf der der Boulesport erklärt wird", meint Wolfgang Heidelberg.

Christel Holter kümmerte sich um die erforderlichen Genehmigungen. "Während des Baus haben schon einige gefragt, wann sie spielen können", sagt Cook. Als die Anlage fertig war, hätten sofort die ersten Spieler auf der Matte gestanden. Ein Boulespieler der ersten Stunde war der gebürtige Franzose Yvon Martin. Das Spiel kommt aus Frankreich. Obwohl Martin ("Boule ist ein tolles Gesellschaftsspiel") schon seit 23 Jahren in Willich lebt, auch beim Nabu sehr aktiv ist.

Wie gesagt, es ist eine öffentliche Anlage, auf der jederzeit gespielt werden kann. Und fürs Schnuppern gibt gratis der Wirt der benachbarten Gaststättte "En de Hött", Martin Kremer, Boulekugeln mitsamt dem kleinen "Schweinchen" aus. Diese sind auch, ebenfalls kostenfrei, in der Bügelbahn zu bekommen. Wenn dort gespielt wird. Auf alle Fälle immer dienstags und freitags, ab 18 Uhr.

"Wir müssen mal sehen, wie sich das jetzt entwickelt", will Mike Cook nicht ausschließen, dass irgendwann der jetzige Vereinsname "Bügel- und Bosselclub Willich" in "Bügel- und Bouleclub" geändert wird. Auf jeden Fall soll in den nächsten Wochen ein kleines Bouleturnier stattfinden, zu dem Cook beteiligte Mitarbeiter der Stadt, die Sponsoren und die direkten Nachbarn einladen will.

Während des "Kultursamstags" kann dort übrigens nicht nur Boule gespielt werden: Gegen 14 Uhr findet direkt neben der Bahn eine Lesung von Stefanie Koch statt. Es geht um ihren Roman "Trulla - Mord ist immer eine Lösung".

(wsc)
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