Stadt Willich Blick auf ein kleines Gartenjuwel

Stadt Willich · Den Eingang zum Garten der Familie Franke in Schiefbahn muss keiner lange suchen, auch wenn im Führer der Offenen Gartenpforte nur die Adresse ohne Hausnummer angegeben ist. Die großen bunten Fahnen weisen den Weg. Worauf sie aber nicht vorbereiten, ist ein Anblick, der sich, kaum eingetreten und an der Rückwand eines Holzhauses entlang gegangen, bietet. Der Blick fällt in einen traumhaften Park, bei dem sich einfach nur der Wunsch einstellt, sich auf eine Bank zu setzen und das Ganze zu genießen. Etwas, dass dann auch viele der Besucher machen, denn Bänke stehen an den verschiedenen idyllischen Plätzen auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück, dessen Mittelpunkt eine knapp 1000 Quadratmeter große Wasserfläche bildet.

 Ein wunderschöner Ort zum Verweilen ist der Garten der Familie Franke in Schiefbahn. Mittelpunkt ist die 1000 Quadratmeter große Wasserfläche.

Ein wunderschöner Ort zum Verweilen ist der Garten der Familie Franke in Schiefbahn. Mittelpunkt ist die 1000 Quadratmeter große Wasserfläche.

Foto: Hüskes

"Wir haben sieben Sitzplätze, die die verschiedenen Sichtachsen auf den Teich ermöglichen", sagt Dr. Adolf Franke, der das Kleinod in Schiefbahn im Laufe der Jahre geschaffen hat. Im März 1997 ging es mit dem Erdaushub für die Wasserlandschaft und die anschließende Modellierung des Geländes los. "Eigentlich wollten meine Frau und ich, dass es ein Wildbiotop werden sollte. Aber dann ist, aufgrund unserer vielen Ideen, dieser Park entstanden", verrät Franke schmunzelnd.

Dazu kommt die Kunstleidenschaft des Ehepaares. Mit der Zeit wurden immer mehr Kunstobjekte aufgestellt, wobei jedes sich harmonisch einfügt und ein Hingucker ist. Wohin man auch schaut, eine Ecke ist schöner als die andere. Da blühen und duften die Rosen inmitten kleinerer Skulpturen und einer mannshohen Figur aus genieteten Eisenplättchen. Dort ist es ein gewaltiger Steinkopf auf einer kleinen, in den Teich hineinragenden Insel, eingerahmt von verschiedenen Pflanzen. Auf dem Wasser zieht eine Bronzedame, sitzend auf einem großen hölzernen Seerosenblatt, die Besucher in den Bann. "Ich habe die Skulptur an einem drei Meter langen Seil, beschwert mit einem Stein, festgebunden, damit sie nicht in die Seerosen getrieben wird", sagt Franke. Inmitten einer Wildblumenwiese galoppieren zwei Elche aus Kortennstahl, die genau, wie das rettgedeckte Teehaus mit Wetterhahn, die Blicke auf sich ziehen. Der von einer Künstlerin gestaltete lebensgroße bunte Esel lässt Besucher schmunzeln.

Das Schöne dabei ist, Franke kann zu jedem Kunstobjekt und jeder Gartenecke eine Geschichte erzählen. Außergewöhnliche Pflanzen wie der Schwarze Holunder und seltene Taglilien lassen das Herz von Gartenfreunden höher schlagen. Die Seerosen auf dem Teich, die Sumpfzone, die das Daheim von zahlreichen Libellen ist, der Baumbestand - eins ist klar, der Garten der Familie Franke ist ein wirkliches Juwel.

(tref)
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