Stadt Willich Beim islamischen Kulturfest feiern und reden

Stadt Willich · Den Bau einer neuen Moschee hat die muslimische Gemeinschaft Milli Görüs in Willich erst einmal zurückgestellt. "Noch haben wir dafür die Gelder nicht zusammen", sagte Vorsitzender Kerim Isik. Gerade wird an der Bahnstraße in Alt-Willich an zwei Tagen das alljährliche Kulturfest "Kültrü Senligi" gefeiert.

 Für die Feiernden war beim Kulturfest "Kültrü Senligi" ein großes Buffet mit türkischen Speisen aufgebaut.

Für die Feiernden war beim Kulturfest "Kültrü Senligi" ein großes Buffet mit türkischen Speisen aufgebaut.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Am ersten Tag sind die türkischen Familien nahezu unter sich. Die deutsche und türkische Fahne weht zwar am Eingang im Wind, und in der türkischen und deutscher Schrift sind alle willkommen. Gestern schauten einige Nachbarn vorbei, unter anderen kam auch MdB Uwe Schummer.

Gerade tritt die Folkloregruppe der "Tanzenden Derwische" von Bilgin Serpil auf. "Wir wollen feiern, reden und - wer will - auch tanzen", sagt der 40-jährige Vorsitzende. Er ist einer von vielen türkischen Mitbürgern, die schon in der dritten Generation in Willich leben, teilweise hier geboren sind. Seine Eltern, Hatis und Ayse Isik kamen 1974 nach Deutschland. Der Vater, mittlerweile 68 Jahre alt, arbeitete erst einige Zeit im Saarland in der Stahlindustrie, dann in Krefeld. 1978 zog die Familie nach Willich. Kerim Isik hat vier Töchter: Tuana (14), die zwölfjährigen Zwillinge Asra und Sara sowie Esila (4).

Der Gemeinschaft gehören rund 120 Familien an. Darunter sind etwa 60 Kinder und viele Jugendliche. "Und gerade für unsere Jugend wollen wir nach wie vor ein kleines Bildungszentrum bauen, um die jungen Leute von der Straße zu holen und sich mit ihnen sinnvoll und kreativ zu beschäftigen", sagt Isik. Dies soll durch einen Anbau auf dem Innenhof, etwa 18 Meter lang und vier Meter breit, ermöglicht werden. Der Bauantrag sei gestellt, man warte auf die Genehmigung. Außerdem sei ein kleiner Kinderspielplatz geplant.

Man ließ es sich schmecken. Die Frauen hatten unter der Organisation von Kosele Hatici ein großes Buffet aufgebaut. Es gab unter anderem Hähnchen-Spieße (Taruk Sis), die türkische Pizza "Lahmacun" und natürlich viele Salate, das Fladenbrot oder den Döner.

Führungen wird es wieder geben, wenn die muslimische Gemeinschaft dort am Dienstag, 3. Oktober, ab 14 Uhr, ihren Tag der Offenen Moschee begehen wird.

(schö)
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