Politik in Willich Bei den Grünen folgt Merlin Praetor auf Raimund Berg

Stadt Willich · An der Spitze der Willicher Grünen hat es einen Wechsel gegeben. Der Vorsitzende und sein Stellvertreter tauschen ihre Funktionen. Bernhard Fleischer ist künftig für die Finanzen zuständig. Die Partei will Willich für junge Familien attraktiv machen.

 Der bisherige Vorsitzende Dr. Raimund Berg (von links) gibt den Vorsitz an Merlin Praetor ab. Bernhard Fleischer ist bei den Willicher Grünen jetzt für die Finanzen zuständig.

Der bisherige Vorsitzende Dr. Raimund Berg (von links) gibt den Vorsitz an Merlin Praetor ab. Bernhard Fleischer ist bei den Willicher Grünen jetzt für die Finanzen zuständig.

Foto: Achim Hüskes

Beim Willicher Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen kam es jetzt zu einem Wechsel an der Führungsspitze: Wie angekündigt, gab der 44-jährige Volkswirt Dr. Raimund Berg (Neersen) nach 14-jährigem Engagement den Vorsitz ab, bleibt aber Stellvertreter. Sein bisheriger Vize, Merlin Praetor (Anrath), übernahm. Und der 34-jährige Praetor, der an einer Nettetaler Gesamtschule Erdkunde und Sozialwissenschaften unterrichtet, versprach, einen seiner Schwerpunkte darauf zu legen, dass vor allem für junge Familien Willich zu einer lebenswerten Stadt mit erschwinglichem Wohnraum und günstigen Beiträgen werde.

Wegen der relativ lange dauernden Mitgliederversammlung und der geringen Anzahl der Anwesenden blieb wenig Zeit, zur Leitfrage "In welcher Stadt wollen wir zukünftig leben?" neue Impulse zu geben. In Ansätzen wurde darüber diskutiert. "Es darf nicht länger so sein, dass junge Menschen nach der schulischen oder beruflichen Ausbildung Willich verlassen, weil es hier keine attraktiven Angebote gibt", meinte Praetor. Als Beispiel nannte er den von der Stadt Willich vorgeschlagenen Quadratmeterpreis von 330 Euro für die geplanten Grundstücke im "Schiefbahner Dreieck". Diese seien für Auswärtige interessant, nicht aber für junge Willicher. Ferner fehle es auch an anderen Stellen an mehr preisgünstigerem Geschosswohnungsbau.

Eingangs sprach Raimund Berg, der Fraktionsvorsitzender der Grünen in Willich bleibt, davon, dass der Ortsverband mit seinen derzeit 23 aktiven Mitgliedern sehr gut aufgestellt sei, dass die Fraktion in der parlamentarischen Arbeit sehr ernst genommen werde. Berg kam unter anderem auf die weitere Entwicklung in den Gewerbegebieten zu sprechen: "Ehe man von einer quantitativen Ausdehnung spricht, sollte man erst einmal die Qualität in den bestehenden Gebieten verbessern."

Die Neuwahlen waren beim finanziell kerngesunden Ortsverband schnell abgewickelt. Für die Finanzen ist künftig Bernhard Fleischer zuständig; zu Beisitzern wurden Christian Winterbach, Manuel Paas, Volker Schubert und Sina Kingen gewählt. "Hier wird gute Arbeit geleistet", konstatierte einer der beiden Kreis-Vorsitzenden, Jürgen Heinen.

Der Naturschutz war natürlich auch ein Thema. Kritisiert wurden in dem Zusammenhang die Baumfällungen, die offenbar auf dem Gelände der Emmaus-Kirchengemeinde beim Neubau des Kindergartens am Schiefbahner Herderweg erfolgt waren. Außerdem das Vorgehen beim radikalen "Heckenschnitt" im Schiefbahner Außenbereich Eschertbenden.

"Ich möchte vor allem in Willich sicherer leben", wünschte sich in Anbetracht der vielen Einbrüche und Trickdiebstähle der 73-jährige Anrather Wilfried Schoers, der eigentlich das CDU-Parteibuch hat, aber als Gast dabei war. Die Grünen arbeiten mit an einem neuen Sicherheitskonzept. Praetor griff nur einen Punkt heraus: "Wir erwarten nach der Schließung der Willicher Wache, abends und an den Wochenenden, dass dann die Polizei mehr Präsenz auf der Straße zeigt."

(wsc)
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