Stadt Willich Auf die nächsten 125 Jahre

Stadt Willich · Der Willicher Turnverein feierte am Wochenende Jubiläum. Neben einem Festakt für geladene Gäste gab es eine Sport-Show, an der sich jeder aktiv beteiligen konnte.

 Vor der Wand mit zahlreichen Erinnerungen aus der Geschichte des Willicher Turnvereins versammelten sich auch einige "Veteranen" des Vereins.

Vor der Wand mit zahlreichen Erinnerungen aus der Geschichte des Willicher Turnvereins versammelten sich auch einige "Veteranen" des Vereins.

Foto: Norbert Prümen

"Ich wünsche mir vor allem, dass es auch in den nächsten 125 Jahren die Sportvereine in den bisherigen Strukturen noch gibt", sagte der Vorsitzende des Willicher Turnervereins (WTV), Dr. Matthias Hänisch. Verbunden mit dem Wunsch, dass diese wichtige Arbeit auch auf dem sozialen Gebiet gerade für die vielen Ehrenamtler und Übungsleiter weiterhin gefördert und anerkannt wird. Gerade hatten die Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum des WTV begonnen.

Hänisch als Chef der etwa 1200 WTV-Mitglieder hob beim Bankett in der Gaststätte Krücken die Bedeutung des Sports und der Bewegung für Körper und Geist hervor. Tags darauf wurde dies dann auch in beeindruckender Art und Weise im Freizeitzentrum draußen und in der Halle umgesetzt. Dort hatten die Teams von Manuela Mittelham und Ria Spies mit Unterstützung anderer Vereine einen großen Bewegungsparcours aufgebaut, außerdem fand am Nachmittag eine Sport-Show statt - mit Tänzern und Turnern, mit Show-Gruppen, Basketballern, Cheerleadern und Kunstradfahrern. Mitmachen war an den Stationen sogar erwünscht, so beim Sinnes-Parcours, an der Slack-Line oder beim Kickern, bei dem die Figuren nicht aus Holz, sondern dies leibhaftige Menschen waren.

Im Vereinslokal ging es erst einmal in relativ kleiner Runde los. Dort erlebten die Gäste die Geschichte des ältesten Sportvereins in der Stadt Willich auf Schautafeln, in einem Film oder in einer exzellenten Festschrift, die Sabine Hänisch geschrieben und zu der Gaby Heinemeyer das Layout gemacht hatte. Vorne an der Bühne lag die handgestickte Fahne des WTV aus dem Jahr 1896. Vier Jahre zuvor hatten im Willicher Hotel "Zur Post" zehn junge Turner den Grundstein zur Gründung gelegt.

"Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als sich meine Tochter Karina, sie war damals vielleicht erst sechs Jahre alt, immer freute, zu Hannelore Schierle zum Mädchenturnen zu gehen", sagte in seinem Grußwort der Vorsitzende des Sport- und Kulturausschusses, Franz Auling. Mittlerweile ist seine Tochter Karina 48, Hannelore Schierle, WTV-Ehrenmittglied, 80 Jahre alt. Die 80-Jährige war 1974 eingetreten, hatte in der Folgezeit etliche Turngruppen trainiert und leitet nach wie vor eine Wirbelsäulen-Gymnastik Gruppe.

Weitere "Veteranen" waren bei der Feststunde dabei. So die ehemaligen Vorsitzenden Günter Schouren, Josef Pempelfort und Wolfgang Broch, Ehrenmitglied Bernd Lindner oder das langjährige Vorstandsmitglied, der frühere Handball-Obmann und Archivar Josef Lamers.

Grußworte sprachen unter anderem CDU- und SPD-Politiker, Vertreter von Kreis- und Landessportbund und natürlich Willichs Bürgermeister Josef Heyes, der wie das Präsidiumsmitglied des Landessportbundes, Reinhard Ulbrich (Viersen), mit dem Rad gekommen war. Heyes dankte allen Aktiven, vor allem den über 70 Helfern, vom Vorständler bis zum Übungsleiter.

"Ich habe euch 2016 gewarnt: Wenn ich wieder gewählt werde, halte ich beim Jubiläum eine lange Rede", sagte schmunzelnd Matthias Hänisch. Was er dabei neben der enormen Bedeutung der Bewegung noch hervorhob: dass es auch in den nächsten Jahren den Ehrenamtlern ihre Arbeit Spaß machen müsse, dass man ihnen keine weiteren bürokratischen Hindernisse in den Weg stellen dürfe und dass insbesondere der Hallensport in der Stadt Willich nicht so behandelt werde, dass dieser "das bekommt, was übrigbleibt." Für den Kreissportbund gratulierte die Vorsitzende Angelika Feller.

(wsc)
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