Stadt Willich Abschiedsschmerz beim Ablegen

Stadt Willich · 17. Musikalische Matinee des Fördervereins Willicher Musikprojekt im Schloss.

 Pianistin Noeko Takimua und der Flötist Ikutaro Igarashi.

Pianistin Noeko Takimua und der Flötist Ikutaro Igarashi.

Foto: NORBERT PRÜMEN

Es war bereits die 17. Musikalische Matinee, die der Förderverein Willicher MusikProjekt im Schloss Neersen veranstaltete, zum ersten Mal allerdings in der Motte. Der Grund für die Verlegung, ließ Vereinsvorsitzender Jürgen Loechert wissen, war denkbar einfach. Wegen einer vorausgegangenen Veranstaltung konnten die Stühle stehenbleiben, es musste nichts umgeräumt werden.

Bürgermeister Josef Heyes freute sich, dass die Nachfrage nach klassischer Musik in Neersen ungebrochen hoch ist. Zu Gast waren diesmal zwei in Deutschland lebende japanische Musiker, die Pianistin Noeko Takimura und der Flötist Ikutaro Igarashi.

Zum Leidwesen aller Flötisten haben die Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts nur wenige Werke für Flöte Solo geschrieben. Gelöst wird das Problem durch eine Fülle von Bearbeitungen.

Da durfte man gespannt sein, wie wohl Schuberts a-moll-Sonate auf der Flöte klingen würde. Schubert schrieb dieses Werk für die Arpeggione, ein Streichinstrument mit Metallbünden, das es inzwischen gar nicht mehr gibt. Heute spielt man diese wunderschöne Sonate in der Regel auf dem Cello, mitunter auch auf der Bratsche. Auf der Flöte klang sie in der Tat ungewohnt, um nicht zu sagen gewöhnungsbedürftig. Sicher vorgetragen wurde das Werk von beiden Musikern allemal.

Das Programm war gut zusammengestellt, wenn auch insgesamt etwas zu lang. Eine besondere Vorliebe für die Flöte hatten die französischen Impressionisten. Zwei feine Kostproben waren zu hören mit Gabriel Faurés "Après un Rêve" und "Sicilienne".

Die Flöte ist ein sehr gesanglich klingendes Instrument. Da überrascht es nicht, dass Mendelssohns Lieder ohne Worte sich bestens für die Flöte eignen. "Auf Flügeln des Gesanges" war zugleich eine passende Überleitung für einen Ausblick auf die kommenden Aufführungen des Mendelssohn-Oratoriums "Paulus", in Anrath am 17.November. um 20 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann Baptist und in Krefeld am 19. November um 18 Uhr in der Friedenskirche.

Einen interessanten Einblick in die japanische Musik aus den 1930er Jahren vermittelte die Zugabe. Der Komponist Haseo Sugiyama beschreibt in einem Lied den Abschiedsschmerz bei der Abfahrt eines Schiffes. Dem Flötensolo ließ Ikutaro Igarashi auch noch die gesungene Version mit deutschem Text folgen.

(RP)
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