Stadt Willich 1300 Schüler kamen zum Infotag

Stadt Willich · 57 Aussteller informierten Willicher Schüler über zahlreiche Berufe. Zum 9. Berufsinformations- und Hochschultag in der Robert-Schuman-Gesamtschule kamen so viele Jugendliche wie nie zuvor.

 Im Inneren der Schule und auf dem Außengelände konnten sich die Schüler über viele Berufe informieren.

Im Inneren der Schule und auf dem Außengelände konnten sich die Schüler über viele Berufe informieren.

Foto: Kaiser

Wie wäre es mit dem Kurierdienst oder mit einer Ausbildung zum Fitnesskaufmann oder zur Drogistin? Oder wie wäre es mit Gymnastiklehrer oder Wirtschaftsingenieur? Die jungen Leute, größtenteils aus den achten und neunten Schuljahren, hatten gestern zumindest in der Theorie die freie Auswahl - beim 9. Berufsinformations- und Hochschultag in Willich.

Auf dem Außengelände der Robert-Schuman-Europaschule in Willich wurde informiert, gemalt, gepflastert und sogar getanzt. Gerade bewegten sich über 20 junge Männer und Frauen zur Aerobic-Musik. Die Gruppe in den orangefarbenen T-Shirts ließ sich gerade am Berufskolleg am Krefelder Girmesgath zu staatlich geprüften Gymnastiklehrern und -lehrerinnen ausbilden, ist 2018 damit fertig und hat dann das Fach-Abi in der Tasche.

Viele Aussteller, es waren insgesamt 57, darunter Ergotherapeuten, Feuerwehrleute oder Elektriker, waren natürlich bekannt. So der Neersener Dachdecker Roland Samanns und sein Vorster Kollege Klaus van Geffen. Sie fuhren gerade die Schüler in einem gesicherten Korb bis zu 25 Metern in die Höhe. "Vielleicht wäre die Ausbildung zur Dachdeckerin was für mich", sagte die 14-jähirge Anna von der 9d des St.-Bernhard-Gymnasiums. "Dies wäre schön", antwortete Samanns, der seit mehr als einem Jahr einen Auszubildenden sucht. Seinem Kollegen, der auch der Lehrlingswart der Innung ist, geht es genau so wie anderen Handwerkern.

"So viele Schüler und Schülerinnen haben noch nie bei den Berufsinformationstagen mitgemacht", sagte Mike Bierwas von der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich und schätzte die Zahl auf rund 1300. Etwas skeptisch war Monika Duven, die im St.-Bernhard-Gymnasium Deutsch und Erziehungswissenschaften unterrichtet, seit 35 Jahren lehrt und diesmal mit der 9b da war. Sie sagte: "Solche Veranstaltungen sind zwar nützlich, aber viele Schüler laufen nur mit, trauen sich nicht so recht, die Handwerker oder Dienstleister anzusprechen." Daher wäre es vielleicht effektiver, auch um die Barrieren abzubauen, wenn die Firmenvertreter auch mal in den Unterricht kämen.

Erst am 1. August 2016 hat die 20-jährige Schiefbahnerin Mona Gockel mit ihrer Ausbildung als Gärtnerin für den Garten- und Landschaftsbau bei den Gemeinschaftsbetrieben Willich begonnen. "Dies hatte mir meine beste Freundin empfohlen, und das gefällt mir auch deshalb, weil man draußen arbeiten kann", erzählt Mona, die gerade mit einigen anderen Auszubildenden zeigte, wie man ein Pflaster richtig verlegt. Dabei war Olivia Nickel (19) die gerade bei dem städtischen Betrieb ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr macht.

Andere interessierten sich mehr fürs Studium oder für die Arbeit im Büro. "Zoll oder Polizei könnte ich mir vorstellen", meinte Laura (14) von der 9d der Schiefbahner Gesamtschule. Auch dazu fand sie Ansprechpartner. Ihre Klassenkameradin, die gleichaltrige Filomena aus Anrath, hat eine etwas andere Vorstellung: "Ich möchte später mal beim Finanzamt arbeiten und für die Steuererklärungen zuständig sein."

"Eine tolle Kulisse und eine tolle Idee", sagte bei einer Stippvisite die neue Geschäftsführerin der IHK Mittlerer Niederrhein, Petra Pigerl-Radtke. Sie stand gerade neben dem Willicher Bezirks-Schornsteinfeger Mario Arlt. Auch er sucht für das nächste Jahr einen Auszubildenden. Mit an seinem Stand war die 18-jährige Pia Plätzmüller, die gerade im dritten Ausbildungsjahr ist und bei Franz-Peter Baumanns in Schiefbahn arbeitet.

(wsc)
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