Schermbeck Zurück im Leben

Schermbeck · Der Schermbecker Hausarzt Helge Ammenwerth fand nach seiner Blutkrebserkrankung einen Stammzellenspender. Nun ist er auf dem Wege der Besserung - und ist für die Hilfe im Ort sehr dankbar.

 Philine Ammenwerth und die Kinder Fritz, Charlotte und Elisa (v. l.) freuen sich sehr darüber, dass der Ehemann und Papa Fortschritte macht.

Philine Ammenwerth und die Kinder Fritz, Charlotte und Elisa (v. l.) freuen sich sehr darüber, dass der Ehemann und Papa Fortschritte macht.

Foto: Scheffler

Es ist ein schlichter Satz, und doch ist er für Helge Ammenwerth von so großer Bedeutung: "Ich merke, dass ich wieder aktiv sein kann." Ammenwerth hatte Blutkrebs. Es stand schlecht um ihn, die Solidarität im Ort war aber groß. Viele haben dem beliebten Schermbecker Hausarzt in den vergangenen Monaten die Daumen gedrückt. Jetzt geht's aufwärts.

Die vergangenen Monate waren hart: Im Herbst letzten 2016 war der 39-Jährige an Blutkrebs erkrankt. Nur eine Stammzellspende konnte das Leben des dreifachen Familienvaters retten: Sein Praxisteam, zu dem auch seine Frau Philine und seine Mutter Hille Ammenwerth gehören, organisierte kurzfristig mit der DKMS eine Registrierungsaktion zur Gewinnung potenzieller Stammzellenspender. Die Schirmherrschaft hatte Bürgermeister Mike Rexforth übernommen.

Über 1200 Personen aus Schermbeck und Umgebung ließen sich am 3. Dezember typisieren. Mehr als 30.000 Euro Spenden sind für die DKMS zusammengekommen. "Während meiner Nachsorge-Termine in der Klinik treffe ich regelmäßig auf dankbare Leukämie-Patienten, denen die DKMS auch helfen konnte", sagt Ammenwerth, der sehr dankbar für die Hilfe in den vergangenen Monaten ist. "Was mir am meisten während dieser Zeit geholfen hat, war die Familie und die aufmunternden Genesungswünsche aus dem Umfeld." Eng an seiner Seite sei seine Frau gewesen. "Insbesondere bei ihr möchte ich mich für die Kraft, Zuversicht und Beständigkeit unendlich bedanken." Das schönste nachträgliche Weihnachtsgeschenk erhielt Helge Ammenwerth in der Düsseldorfer Universitätsklinik, als der behandelnde Professor andeutete, dass man vielleicht einen geeigneten Stammzellenspender gefunden habe. Zahlreiche Kontrolluntersuchungen waren erforderlich, bis feststand, dass das Knochenmark des Spenders zur Transplantation geeignet sei. Darauf erfolgte Mitte Januar die Übertragung der neuen Stammzellen über eine Infusion.

"Es gab Höhen und Tiefen", berichtet Helge Ammenwerth von der Genesungsphase. "Und jetzt kann ich fast wieder ein normales Leben führen". Aber sein Immunsystem braucht noch Monate, um wieder normal gut zu funktionieren. Schon eine Erkältung könnte ernste Folgen nach sich ziehen. "Daher raten meine behandelnden Ärzte noch dringend davon ab, meine reguläre Sprechstundentätigkeit bereits jetzt in der Praxis aufzunehmen", so Helge Ammenwerth. "Ich muss mich noch einige Monate gedulden, bis ich wieder praktizieren darf."

(hes)
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