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Wesel Zahlungsfreudige Mieter verzweifelt gesucht

Wesel · Gleich mehrere Gewerbeimmobilien an beziehungsweise unweit von vielbefahrenen Straßen stehen derzeit in Wesel leer. Das Problem in allen Fällen: Finanzielle Vorstellungen von Anbietern und Interessenten stimmen nicht überein.

 Leer: Verwaltung und Lagerhallen an der Trapp-Straße

Leer: Verwaltung und Lagerhallen an der Trapp-Straße

Foto: Malz

Der ehemalige Baumarkt Max Bahr an der Nordstraße - zu vermieten. Daneben der ehemalige Getränkegroßhandel Stams - zu vermieten. An der Oberndorfstraße /Ecke Dinslakener Landstraße der verwaiste Lebensmittelgroßhandel CC Schaper - zu vermieten. An der Trappstraße das frühere Volker Wessels-Verwaltungsgebäude und nebenan die gut 100 Jahre alten Hallen, die bis vor kurzem von der Straßenbaumaschinen-Verleihfirma BAT genutzt wurden - auch zu vermieten. Es fällt schon auf, wie viele große Gewerbeimmobilien derzeit in Wesel leerstehen. Ortsfremde könnten bei einer Fahrt durch die Stadt bei dieser Fülle von "Zu vermieten"-Bannern Eindruck gewinnen, dass es mit der Attraktivität der Kreisstadt nicht weit her sein kann. Doch ist das tatsächlich so? Oder haben die Dauerleerstände ganz andere Gründe? Die RP fragte nach bei Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein, der mit seinem Team nach Kräften versucht, Vermieter und Mietinteressenten zusammen zu bringen. Doch das ist nicht immer so leicht.

"Es sieht auf den ersten Blick viel schlimmer aus, als es ist", sagt Opgen-Rhein. Denn tatsächlich sei es so, dass es für jedes Objekt einen oder auch mehrere Interessenten gibt. "Das Problem ist oft, dass einfach die Preisvorstellungen weit ausseinandergehen. Ich bin aber guten Mutes, dass sich bei dem einen oder anderen Objekt in nächster Zeit etwas tut. Da gibt es jedenfalls viel versprechende Hinweise."

Bahr Die leerstehende Immobilie an der Nordstraße/Ecke Emmericher Landstraße gehört einem irischen Geschäftsmann, der noch zahlreiche andere Objekte in ganz Deutschland sein Eigen nennt. Die von ihm mit der Vermietung beauftragte Verwalterin hat zwar schon einige Gespräche geführt, doch gibt es da ein Problem: das Weseler Einzelhandelskonzept. Das besagt bekanntlich, dass Ansiedlungen von innenstadtschädlichem Handel in Randgebieten nicht erlaubt sind. Sprich: Im Ex-Baumarkt weder Schuh- und Kleidungs-Outlet erlaubt, noch Lebensmitteldiscounter, die die Existenz von Edeka Komp wenige hundert Meter entfernt gefährden könnten. Und das macht die Sache schwer.

 Die Makler, die sich um die Vermietung des Ex-Baumarktes Max Bahr (l.), des früheren Getränkegroßhandels Stams (hinten) und des Lebensmittelgroßhandels CC Schaper kümmern müssen, haben's schwer.

Die Makler, die sich um die Vermietung des Ex-Baumarktes Max Bahr (l.), des früheren Getränkegroßhandels Stams (hinten) und des Lebensmittelgroßhandels CC Schaper kümmern müssen, haben's schwer.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Ginge es allein nach Johannes Opgen-Rhein, dann würden Hallen und Außenflächen parzelliert und an mehrere Gewerbebetriebe vermietet. Aber im Grunde ist die Eigentümerfamilie Stams eher dran interessiert, alles auf einmal an einen Logistiker zu vermieten. "Aber da einen passenden Interessenten zu finden ist schwer", gibt sich der Wirtschaftsförderer keinen Illusionen hin.

Aktuell gibt es einen heißen Kandidaten, der das frühere Verwaltungsgebäude der niederländischen Bauunternehmens Volker Wessels an der Trappstraße als Bürokomplex nutzen möchte. Doch noch hakt die ganze Sache, weil sich Volker Wessels mit dem Interessenten nicht über die Konditionen einigen kann. Der Wunsch eines Investors, der dort einmal seniorengerechte Wohnungen geplant hatte (RP berichtete), scheiterte an den umliegenden Gewerbebetrieben. "Eine solche Ansiedlung könnte Erweiterungswünsche der umliegenden Firmen gefährden", sagt Opgen-Rhein. Ob die alten, rund 100 Jahre alten Backsteinhallen überhaupt noch vermietet werden können oder abgerissen werden sollen, lässt Volker Wessels derzeit prüfen.

Der langgestreckte Flachbau mit der aus der Mode gekommenen Waschbetonplatten-Fassade wird wohl noch lange im Dornröschenschlaf verharren. Denn Mieter ist der Handelsriese Metro in Düsseldorf. Und der ist bis zum Jahr 2018 zur Zahlung einer nicht ganz unbeträchtlichen Mietsumme vertraglich verpflichtet.

Über die monatlichen Zahlungseingänge freut sich eine dänische Steuerabschreibungsgesellschaft, wie Opgen-Rhein berichtet. Und weil die deshalb keine Eile hat, die Immobilie neu zu vermieten, winken Interessenten ab, wenn sie mit der im Raume stehenden Kaufsumme konfrontiert werden.

(RP)
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