Ulrike Freund "Wollen, dass Rat später entscheidet"

Wesel · Der Weseler Schulelternrat fordert eine Elternbefragung vor Veränderung der Schullandschaft.

 Ulrike Freund ist Vorsitzende des Stadtelternrates

Ulrike Freund ist Vorsitzende des Stadtelternrates

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wesel Gut 70 Eltern und Vertreter der Schulpflegschaften waren jetzt der Einladung des Stadtelternrates ins Rathaus gefolgt und sich mit der Vorsitzenden Ulrike Freund einig, dass eine Entscheidung über die Gründung einer Gesamtschul-Dependance unbedingt später getroffen werden muss.

Frau Freund, hätten Sie mit mehr interessierten Eltern gerechnet?

Freund Ich finde es gut, dass so viele da waren. Dass aber nicht noch mehr gekommen sind, zeigt, dass sich viele nicht über die Konsequenzen im Klaren sind. Wenn nämlich die Gesamtschul-Dependance in der Innenstadt nicht funktioniert, können die dann geschlossene Haupt- und auch die Realschule-Mitte nicht mehr wiederbelebt werden. Was passiert dann? Zum anderen kann keine Schule mehr sicher sein, egal, wie gut sie läuft und welches Ansehen sie genießt, dass sie Bestand hat, wenn die Politik das anders will.

Was wollen die Eltern? Welchen Eindruck haben Sie?

Freund Wir als Stadtelternrat haben den Arbeitsauftrag erhalten, von der Politik zu fordern, dass die Entscheidung über die Gründung einer Dependance nicht am 23. Juni im Rat fällt. Die Eltern wollen keinen Schul-Einheitsbrei, alle wollen die Vielfalt erhalten. Sie haben Angst, dass es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt, falls die Konrad-Duden-Realschule ebenfalls stirbt. Entweder gehen die Kinder zum Gymnasium oder landen in einem Sammeltopf

Und was soll satt dessen alternativ passieren?

Freund Aufschub des Beschlusses, ausführliche Information der Eltern und dann eine Befragung, an der auch wir beteiligt werden.

Haben Sie Hoffnung, dass Ihre Forderung im Weseler Rat Gehör findet?

Freund Ja. Und wir fordern die Eltern auf, am Dienstag, 23. Juni, für 16.30 Uhr in den Ratssaal zu kommen und sich vom Schulbündnis aus SPD, Grünen, Linken und WWW/Piraten erklären zu lassen, warum diese Parteien auf eine Elternbefragung verzichten und ihre Überzeugung durchdrücken wollen. Außerdem finden Eltern auf unserer Homepage einen Beschwerdebrief zum Download, den Sie an den Rat schicken können.

Und wie lautet die Adresse?

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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