Schermbeck "Wie Sodom und Gomorra"

Schermbeck · Laienspieler und Proatkösters gestalteten jetzt im Café Holtkamp "Dütt un Datt op Platt".

 Die Spielschar erfreute die mehr als 100 Zuschauer mit ihrer Aufführung des plattdeutschen Theaterstückes "Aver Herr Pastor".

Die Spielschar erfreute die mehr als 100 Zuschauer mit ihrer Aufführung des plattdeutschen Theaterstückes "Aver Herr Pastor".

Foto: Scheffler

Die Pflege der Mundart und der dörflichen Geselligkeit standen im Mittelpunkt einer Nachmittagsveranstaltung, zu der jetzt der Heimatverein Gahlen unter dem Motto "Dütt un Datt op Platt" ins Café Holtkamp eingeladen hatte.

Mit Elsbeth Klein hatten die Mitglieder der Laienspielschar des Heimatvereins ein plattdeutsches Theaterstück einstudiert. Diesmal hatten sie sich für die Komödie "Aver Herr Pastor" von Rinje Bernd Behrens entschieden, deren Handlung kurzerhand ins Lippedorf Gahlen verlegt wurde. Alles spielt sich im Wohn- und Arbeitszimmer des Pastorenhauses ab. Dort lebt seit zwei Monaten der neue Pastor Traugott Demut (Karsten Ruloff). Der hat, um dem Tipp seines Vorgängers zu folgen, mit den Göhlzen ein richtig zünftiges Schützenfest gefeiert.

Aber das Erwachen am nächsten Morgen ist für ihn furchtbar. Nicht nur, dass er einen mächtigen Kater hat. Auf dem Boden neben seinem Bett liegt Stine (Edith Hülsemann), von der er erfährt, dass der Pastor sie am Abend zuvor im Schützenzelt gekauft hat. Traugott Demuts Haushälterin Tilli Birnstamm (Renate Eschenröder) sorgt erst einmal dafür, dass die äußerlich verwahrloste Stine gebadet und dann schick eingekleidet wird. In dieser Situation trifft der Superintendent Herward Fröhlich (Gerhard Becks) ein, dem die ganze Geschichte um Stine verschwiegen werden soll, indem sie als künftige Haushälterin vorgestellt wird. Und schon bahnt sich die zweite peinliche Situation an.

Der Bürgermeister Robert Wacker (Volker Rademacher) trifft in Begleitung seiner Tochter Anita (Marion Eifert) im Pfarrhaus ein und teilt im Beisein des Superintendenten dem Pfarrer mit, dass er seiner Tochter Anita die Ehe versprochen habe. "Das ist ja Sodom und Gomorra", entfährt es dem Superintendenten, als schließlich auch noch Tollegunde Nagelfietz (Uschi Mönnighoff) auftaucht, weil sie glaubt, ihre Tochter beim Pastor zu finden. Kurz vor Schluss löst sich der Handlungswirrwar mit zwei geplanten Ehen auf. Der Pastor soll Stine heiraten, die sich als Tochter seiner Haushälterin und des Bürgermeisters entpuppt, und des Bürgermeisters Tochter möchte die Frau von Gärtner Hein (Markus Walbrodt) werden.

Schon vor dem Kaffeetrinken wurde gesungen. Die Dorstener Akkordeonspielerin Marie-Luise Bechmann begleitete den Gesang von Volksliedern. Dass es um die Zukunft der Gahlener Mundart nicht schlecht bestellt ist, bewiesen ein paar junge "Proatkösters", die im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft an der Gemeinschaftsgrundschule unter Leitung des Gahlener Heimatvereinsmitglieds Gerhard Becks die plattdeutsche Sprache üben. Als Leiterin der Laienspielschar trug Elsbeth Klein mehrere Gedichte in Plattdeutsch vor.

"Dütt un Datt op Platt" wird Freitag, 13. April, 19 Uhr, im Café Holtkamp (Kirchstraße 37) wiederholt.

(RP)
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