Roger Achterath Wie kocht man mit zwei Mützen im Gault Millau?

Wesel · Im renommierten Restaurantführer ist das Restaurant "Achterath's" in Rayen aufgestiegen. Mit 15 Punkten kann Inhaber Roger Achterath sich nun mit zwei symbolischen Kochmützen statt einer schmücken. Wir sprachen mit ihm über Ehrgeiz, Kochshows und sein Leibgericht.

 Küchenchef Roger Achterath betont, wie wichtig für ihn frische und qualitativ hochwertige Produkte sind.

Küchenchef Roger Achterath betont, wie wichtig für ihn frische und qualitativ hochwertige Produkte sind.

Foto: Klaus Dieker

Herr Achterath, Sie verfügen nun über zwei Kochmützen im Gault Millau. Wie fühlt man sich nach diesem Erfolg?

Roger achterath Ich freue mich natürlich sehr darüber, obwohl ich, ehrlich gesagt, das Thema gerade gar nicht auf dem Schirm hatte, weil wir in der Vorweihnachtszeit gut zu tun haben.

Es muss doch für Sie und ihr Team befriedigend sein, so eine Marke erreicht zu haben.

Achterath Das schmeichelt natürlich dem Ego, das man als Küchenchef hat. Aber unser vorrangiges Ziel im Restaurant ist es, die Gäste zufriedenzustellen und weniger, nach bestimmten Auszeichnungen zu streben.

Wie muss man sich als Laie den Besuch solcher Restaurant-Tester vorstellen? Essen diese Leute mit Stift und Notizblock?

Achterath Diese Leute kommen inkognito und unangemeldet. Meist sind die Testpersonen auch nicht alleine da, weil das auffallen könnte. Wenn ich die Besprechungen im Gault Millau lese, kann ich an den erwähnten Zutaten ungefähr festmachen, wann die Tester da waren, weil wir eine sehr saisonale Küche haben.

Im Fernsehen sind Koch-Shows seit Jahren ein Renner. Wie hat das die Branche verändert?

Achterath Die Gäste sind heute besser informiert und die Köche haben ein neues Image bekommen. Es gibt außerdem ein großes Interesse an Kochkursen. Die führen wir in unseren Restaurant seit gut acht Jahren durch, mit viel Erfolg.

Manche Menschen haben bei gehobener Gastronomie Schwellenangst, fühlen sich fehl am Platze oder haben Angst, sich zu blamieren.

Achterath Wir möchten, dass der Gast sich wohl fühlt, deshalb ist unser Service unkompliziert und locker, zugleich aber mit großer Fachkompetenz.

Zurzeit liegt die vegane Küche im Trend. Wie stehen Sie dazu?

Achterath Wir bieten auch Gerichte für Gäste an, die sich vegan ernähren, das ist überhaupt kein Problem Vereinzelt stört mich bei Veganern das militante Auftreten. Wenn ein Gast am Nachbartisch sich Kritik anhören müsste, weil er ein Steak isst, dann wäre für mich die Grenze erreicht.

Das ist aber bei Ihnen im Restaurant noch nicht vorgekommen?

Achterath Nein.

Nun muss ich Sie natürlich fragen, was Ihr ganz persönliches Leibgericht ist.

Achterath Meeresfrüchte esse ich am liebsten, besonders Oktopus, zum Beispiel als Salat. Ich liebe aber auch traditionelle Gerichte wie Blutwurst mit Endivie.

RP-REDAKTEUR STEFAN GILSBACH FÜHRTE DAS INTERVIEW.

(RP)
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