Hamminkeln/Wesel Widersprüche um Ortsumgehung Brünen

Hamminkeln/Wesel · Bürgermeister Romanski (SPD) ist in Gesprächen über die Trassenführung. Doch bleibt Zeit für lange Debatten? Das Tempo der Planung ist unklar. Parteifreund Meesters sieht "konstruierten Konflikt".

Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) reagierte gestern auf die Hinweise von CDU-Kreistagsmitglied Udo Bovenkerk zum Bundesverkehrswegeplan 2030, der einen neuen A3-Anschluss zwischen Brünen und Wesel-Lauerhaas vorsieht. Dies hat bekanntlich mit der Fortführung der Weseler Südumgehung und im Anschluss mit einer Ortsumgehung Brünen zu tun. Der Hamminkelner hatte auf die Antwort einer Kleinen Anfrage der CDU im Landtag hingewiesen. Darin war die Rede von Baurecht und dass nach Ausschreibung und Vergabe mit der Ortsumgehung Wesel bis zur B 70 noch in 2017 angefangen werden könnte. Romanski sagte gestern, dass die Stadt in Gesprächen mit dem Fachminsterium sei. Für Brünen gebe es fünf denkbare Varianten - welche, darüber ist man sich in Brünen nicht einig.

Durch die Mitteilung Bovenkerks wurde das angebliche Tempo bei der Entscheidung bekannt. Im Vorzeichen der Landtagswahl drängt man auf die Genehmigung der Südumgehung Wesel, die nur Sinn macht, wenn der Verkehr im rechtsrheinischen Raum neu sortiert wird. Das funktioniert für Wesel am schonendsten, wenn in Brünen neu gebaut wird. Hier gibt es die Möglichkeit einer östlichen, kürzeren und umweltschonderen Variante oder der weit ausholenden westlichen Ortsumgehung. Die erste löst aber das Problem des Motorradlärms und der eine Abkürzung suchenden Kieslaster durch den Ort nicht. Bovenkerk fürchtet, dass "die östliche Variante wohl favorisiert wird und diese Planung nun einfach so weiterläuft". Der Verwaltungschef hingegen verweist auf weitere Verfahrensschritte wie Umweltverträglichkeitsgutachten. Damit würde die Zeitschiene erheblich länger ausfallen. Fakt ist allerdings, dass in Brünen keine Klarheit über die Trasse vorhanden ist und auch keine öffentliche Debatte darüber stattgefunden hat. Obwohl das Thema Umgehung im nächsten Jahr wieder auf die Agenda, insbesondere für die Stadt Hamminkeln, rückt, wie Bovenkerk meint. Damit bleiben widersprüchliche Bewertungen von Romanski und ihm bestehen.

Auch der Weseler Landtagsabgeordnete Norbert Meesters (SPD) mischte sich gestern ein und sprach von einem "konstruierten Konflikt". Bovenkerks Mitteilung sei eine "Nicht-Nachricht", denn schon im April habe Landesverkehrsminister Groschek den Baubeginn der Weselr B 58-Umgehung für 2017 angekündigt. Von Wesel gegen Hamminkeln könne keine Rede sein, hätten doch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und ihr früherer Kollege Holger Schlierf sich gemeinsam für den A 3-Anschluss samt Brüner Umgehung ausgesprochen. Die Trassenführung sei zwar offen, aber unter Druck sei Hamminkeln nicht.

(thh/fws)
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