Wesel Wenn Singen die reine Freude ist

Wesel · Karin Kosters Thekenchor feiert nach sieben Jahren ein schräges Jubiläum.

 Der Thekenchor ist in seinem neuen Domizil, dem Kleinen Salon des Scala, glücklich. Gesungen wird, was Spaß macht und weil es Spaß macht. Wobei es weiterhin schnurzegal ist, ob man singen kann.

Der Thekenchor ist in seinem neuen Domizil, dem Kleinen Salon des Scala, glücklich. Gesungen wird, was Spaß macht und weil es Spaß macht. Wobei es weiterhin schnurzegal ist, ob man singen kann.

Foto: Fritz Schubert

Die vor fünf Jahren verstorbene RP-Fotografin und Glossenschreiberin Karin Koster schrieb im November 2010 in einer ihrer Kolumnen: "Wo man singt, da sollte man sich ja bekanntlich ruhig niederlassen. Ich nutze hier die Glosse, um Sänger zu erreichen, die nicht singen können müssen, aber es dennoch gerne tun. Warum nur morgens unter der Dusche singen, am Abend mit vielen ist es bestimmt viel lustiger." Die Resonanz darauf war enorm, und so entstand der "Thekenchor", der sich auch heute noch trifft. Nicht mehr im berühmten Café Fehr, das Ende 2015 schloss, aber in einer kneipenähnlichen und gemütlichen Atmosphäre. Die hat der Thekenchor im Kleinen Salon des Kulturspielhauses Scala gefunden. Hier wurde gerade ein schräges Jubiläum gefeiert. Am siebten November kam der Tross zusammen, weil sich zum siebten Mal das Erscheinen von Karins ausschlaggebender Glosse jährte. Gut zwei Dutzend sangesfreudige Mitglieder des insgesamt rund 40 Aktive zählenden Kreises füllten das plüschige Lokal, das mit Wohnzimmermöbeln der 50er Jahre genau das bietet, was der Thekenchor gesucht hat.

Wie so oft bei Chören, so ist auch im Thekenchor das weibliche Element tonangebend. Gerade mal drei Herren waren jetzt dabei, wovon einer allerdings die wohl wichtigste Rolle spielt: Rudolf Hülsken am Klavier. Ob "Imagine" von John Lennon, Mundart-Klassiker "Dat du meen Leevsten büst" oder "Cuando, cuando" im Bossanova-Stil: Das Repertoire ist breit. Gesungen wird, was Spaß macht und weil es Spaß macht. Wobei es weiterhin schnurzegal ist, ob man singen kann.

So bleibt es auch nach sieben Jahren so, dass beim "Cuando"-Song ein Hänger kommt. "Immer an der gleichen Stelle. Das muss uns erstmal einer nachmachen", sagt der Mann an den Tasten. Und bei der Frage nach Auftritten bleibt es bei der Antwort: "Nie! Grundsätzlich nie!"

Wer ebenfalls genau diese Art des ungezwungenen Singens um seiner selbst willen schätzt, der ist dem Thekenchor willkommen und kann sich unter der Telefonnummer 0163 1330423 bei Thomas Kolkmann melden.

(fws)
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