Wesel Wenn die Chefärztin in der Krankenhaus-Kirche musiziert

Wesel · Im Evangelischen Krankenhaus gibt es im Erdgeschoss eine kleine Kirche. Dort werden Gottesdienste gefeiert und Vorträge veranstaltet. In der Adventszeit rückt der lichte Raum jedoch besonders in den Fokus. Zum Beispiel bei der Adventlichen Abendstunde am 3. Dezember.

Es ist keine Kapelle und kein Andachtsraum. Im Evangelischen Krankenhaus heißt der Ort, an dem sich Menschen zur inneren Einkehr versammeln, Kirche. "Eine Kirche, in der Kranke und Gesunde zusammen Gottesdienst feiern, ist etwas Besonderes. Dort kommen nicht nur Patienten, sondern auch Gottesdienstbesucher von außerhalb. Bettlägerige werden im Krankenbett hereingeschoben, Patienten kommen im Rollstuhl, oder einfach nur mit kurz übergeworfenem Bademantel um daran teilzunehmen, um Trost zu suchen an diesem Ort der Begegnung", sagt Pfarrerin Gesine Gawehn. Sie ist Krankenhausseelsorgerin gemeinsam mit ihrer katholischen Kollegin Paquita Peiniger, mit der sie eng zusammenarbeitet.

Viele Patienten suchen in dieser Zeit das Gespräch. Es gibt in der Krankenhauskirche jetzt besondere Veranstaltungen. "Ich freue mich sehr auf die adventliche Abendstunde. Es ist schon ungewöhnlich, was wir hier insbesondere in diesem Jahr anbieten. Die Musik zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit wird nämlich ausschließlich von und mit Mitarbeitenden des Evangelischen Krankenhauses gestaltet", sagt Gesine Gawehn. Die Feier findet am Donnerstag, 3. Dezember, um 19 Uhr statt. Dr. Susanne Findt (Violine und Gesang), Chefärztin der Gynäkologie, Martina Schlott (Klavier), Palliativmedizinerin, Pflegerin Eva Fechner (Gesang) und der "Schwesternchor" unter Leitung von Eva Rynders musizieren.

Die Seelsorgerinnen wollen nicht nur schöne adventliche Stimmung im Kerzenschein erzeugen, sie wollen an die Tradition der Adventszeit mit Geschichten, Gedichten und Musik anschließen. Das ganze Haus sei dann aktiv, so Gesine Gawehn. Ehrenamtliche des Besuchsdienstes holen Patienten ab und bringen sie im Anschluss wieder in die Zimmer. Natürlich ist die Seelsorgerin in der Weihnachtszeit ebenso wie Paquita Peiniger besonders gefragt. Patienten wünschen sich, zu Hause bei ihren Familien zu sein. Viele sind sehr dankbar, wenn sie Zuspruch bekommen. "Eine emotionale Zeit, da ist der Bedarf an Gesprächen und Zuwendung groß", sagt die Pfarrerin.

(RP)
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