Kreis Wesel Weiss (CDU) strebt Bündnis gegen AfD an

Kreis Wesel · Nach der Bundestagswahl sortieren sich die Parteien neu. Wahlsiegerin Sabine Weiss hat Gespräche mit René Schneider (SPD) und Grünen-Kandidat Stefan Meiners aufgenommen. Die AfD müsse inhaltlich gestellt werden, fordert die Abgeordnete.

 Impressionen vom Wahlabend und bei Facebook (Uhrzeigersinn): 1) Jürgen Preuß gratuliert Bernd Reuther fair zum Wahlerfolg (unten links), 2) Charlotte Quik gratuliert Sabine Weiss, 3) SPD-Unterbezirksvorstand René Schneider am Wahlabend, 4) Sabine Weiss im Gespräch mit Stefan Meiners (Grünen-Kandidat), 5) Facebook-Post von Stefan Meiners mit Solidarität für Kanzlerin Merkel sowie 6) Bernd Reuther und Otto Fricke auf der Fahrt nach Berlin.

Impressionen vom Wahlabend und bei Facebook (Uhrzeigersinn): 1) Jürgen Preuß gratuliert Bernd Reuther fair zum Wahlerfolg (unten links), 2) Charlotte Quik gratuliert Sabine Weiss, 3) SPD-Unterbezirksvorstand René Schneider am Wahlabend, 4) Sabine Weiss im Gespräch mit Stefan Meiners (Grünen-Kandidat), 5) Facebook-Post von Stefan Meiners mit Solidarität für Kanzlerin Merkel sowie 6) Bernd Reuther und Otto Fricke auf der Fahrt nach Berlin.

Foto: Ema/Facebook-Screenshot

Am Tag nach der Wahl beginnt bei den Parteien im Kreis Wesel die Phase der Analyse. Die Wahlsiegerin Sabine Weiss (CDU) gönnte sich gestern einen Tag Home-Office in Dinslaken. Dennoch stand nach ihrem Erfolg vom Vorabend - 39 Prozent holte Weiss, 32,8 der Erststimmen ihr Kontrahent Jürgen Preuß (SPD) - das Telefon nicht still. Besonders der Wahlerfolg der AfD treibt die Abgeordnete um. Sabine Weiss teilte gestern mit: "Ich habe noch am Wahlabend Kontakt zum SPD-Unterbezirksvorsitzenden René Schneider aufgenommen. Wir wollen gemeinsam als demokratische Parteien etwas gegen das Phänomen der AfD entwickeln." Erste Ansätze seien im Kreis Wesel mit dem Bündnis für Toleranz und Demokratie geschaffen, "da müssen wir etwas draufsetzen", sagte Weiss, die am heutigen Dienstagmorgen wieder nach Berlin fahren wird. Zuerst trifft sich die Landesgruppe NRW der CDU, im Anschluss ist die erste gemeinsame Sitzung der CDU-Bundestagsfraktion.

Kreis Wesel: Weiss (CDU) strebt Bündnis gegen AfD an
Foto: Facebook

Der zweite große Wahlsieger, Bernd Reuther, hatte sich gestern früh schon auf den Weg nach Berlin gemacht. Bis 23 Uhr hatte er noch am Wahlabend mit Freunden, Familie, Arbeitskollegen und Parteimitgliedern bei Blühmi am Kornmarkt gefeiert, sich dann mit seiner Frau auf den Heimweg nach Obrighoven begeben. Gestern um 5.30 Uhr fuhr er mit dem Auto zum Flughafen. Wegen der Sperrung auf der A 3 bei Hünxe wurde es knapp, doch die Zeit reichte. Mit seinem Fraktionskollegen Otto Fricke flog er in die Bundeshauptstadt. Um 11 Uhr Bundesvorstandssitzung, um 14 Uhr erste Fraktionssitzung. Acht Prozent der Erststimmen holte Reuther, die FDP erreichte auf Bundesebene die Zweistelligkeit. "Sensationelles Ergebnis", sagte Reuther, der noch FDP-Fraktionschef und FDP-Vorsitzender in Wesel ist. Behält er alle Ämter? Wohl kaum. Noch sagt Reuther nichts über seine Pläne auf kommunaler Ebene, wohl aber zur Politik im Bund. Eine Zusammenarbeit mit den Grünen könne er sich vorstellen. "Das hängt am Ende von den handelnden Personen ab." Zum Grünen-Kandidaten Stefan Meiners im Wahlkreis Wesel I habe er - trotz aller Kontroverse - ein "super Verhältnis" entwickelt. Auch Reuther will sich mit der AfD inhaltlich auseinandersetzen. "Das Abschneiden ist ein Warnsignal."

Kreis Wesel: Weiss (CDU) strebt Bündnis gegen AfD an
Foto: Facebook
Kreis Wesel: Weiss (CDU) strebt Bündnis gegen AfD an
Foto: Facebook
Kreis Wesel: Weiss (CDU) strebt Bündnis gegen AfD an
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AfD-Kandidat Renatus Rieger meldete sich gestern und teilte entgegen seiner Aussage vom Wahlabend gegenüber unserer Redaktion mit, dass es aktuell kein Ausschlussverfahren im Kreis gegen ein Parteimitglied gebe. Es habe mal ein Parteikollege ein Ausschlussverfahren initiiert, weil er eine Widersacher aus dem Weg habe räumen wollen. "Dieses Verfahren war aber nicht erfolgreich", sagt Rieger. 150 Mitglieder habe die Partei derzeit im Kreis, es würde bei der Neuaufnahme streng darauf geachtet, dass die Personen nicht dem rechtsradikalen Milieu entstammen.

(RP)
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