Niederrhein Weeze: Arbeiter gerät mit Fuß in Flügel eines Windrades

Niederrhein · Einem Mann ist bei Wartungsarbeiten in Weeze an einer Windkraftanlage im Kalbecker Forst ein Teil seines Fußes abgetrennt worden. Die Rotorblätter hatten den 38-Jährigen erfasst, als dieser kurz abgerutscht war. Ein Kollege (40) reagiert schnell und richtig. Laut Polizei ist es vor allem dem guten und schnellen Verhalten des Kollegen zu verdanken, dass der schwere Unfall nicht noch schlimmer ausging.

 Ein Rettungshubschrauber flog den Verletzten in eine Klinik

Ein Rettungshubschrauber flog den Verletzten in eine Klinik

Foto: Schul

Der 40-Jährige aus Dinslaken war mit seinem 38-jährigen Kollegen aus Duisburg zur turnusmäßigen Wartung der Anlage nach Weeze gekommen. Hier sollten im Kalbecker Forst die neuen Windräder erstmals einer großen Wartung unterzogen werden. Die beiden Männer arbeiteten in mehr als 130 Meter Höhe. Um sich dort gefahrlos bewegen zu können, hätten sie die Rotorbremse aktiviert, so die Polizei. Diese Bremse soll verhindern, dass sich die riesigen Flügel drehen und so die Arbeiter verletzen. Als die beiden Männer ihre Wartung beendet hatten, lösten sie die Rotorbremse gegen 13 Uhr wieder und wollten zum Boden zurück. Laut Polizei sagte der Duisburger in diesem Moment zu seinem Kollegen, dass er noch mal etwas nachschauen wollte. Dabei rutschte er allerdings ab und blieb mit seinem Fuß stecken. Jetzt drehten sich jedoch die riesigen Rotorblätter bereits wieder. Eins erwischte den Mann und verletzte ihn schwer. Er verlor einen Teil seines Fußes. Sein Kollege alarmierte sofort die Rettungskräfte und kümmerte sich in luftiger Höhe um den 38-Jährigen. Die Feuerwehr Weeze rückte mit drei Fahrzeugen an, zusätzlichen war die Höhenretter-Einheit aus Oberhausen alarmiert worden. Denn mit der Drehleiter der Feuerwehr wäre der Mann nicht zu erreichen gewesen.

Allerdings brauchten die Höhenretter dann doch nicht zu kommen. Geistesgegenwärtig griff der Dinslakener seinen Kollegen und seilte sich mit ihm auf der den Rotoren abgewandten Seite ab. Er habe sehr gut und schnell reagiert, lautete das Lob.

Am Boden versorgten die Rettungskräfte den verletzten Mann sofort. Er wurde mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Nach Angaben der Polizei bestand keine Lebensgefahr.

Wie berichtet, sind im Kalbecker Forst vor einiger Zeit vier neue Anlagen in Betrieb genommen worden. Die Windriesen dort reichen etwa 200 Meter in die Höhe. Betreiber des Windparks ist die Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft mit den beiden Häusern Kalbeck und Wissen.

(sep)
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