Wesel WDR-Fernsehdirektor wird Eselordenträger

Wesel · Weil in Wesel bislang noch kein Tatort gedreht wurde, wird Jörg Schönenborn am Tulpensonntag, 26. Februar, aufs Grautier steigen.

 Freuen sich auch schon auf die Eselordenverleihung: Wesels neues Prinzenpaar Susanne I. und Ludger II. (Halswick) aus Büderich.

Freuen sich auch schon auf die Eselordenverleihung: Wesels neues Prinzenpaar Susanne I. und Ludger II. (Halswick) aus Büderich.

Foto: Malz

Pünktlich zum Start der Fünften Jahreszeit lüftete gestern um 11.11 Uhr Ulla Hornemann, die Vorsitzende des närrischen Parlaments, zusammen mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp das bis dato gut gehütete Geheimnis, wem am Tulpensonntag 2017 in der Niederrheinhalle der Weseler Eselorden um den Hals gehängt wird. Der Auserwählte ist ARD-Wahl-Moderator und WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn.

Einer, der sich ganz besonders auf den Ritt des bundesweit bekannten Journalisten auf dem Wesel-Esel freut, ist Superintendent Thomas Brödenfeld. Den verbindet nämlich eine langjährige Freundschaft mit Schönenborn. "Wir sind in Solingen zusammen aufs Gymnasium gegangen und haben als Jugendliche auch Anfang der 80er Jahre zusammen Karneval gefeiert - als Hippies verkleidet."

Auch wenn Jörg Schönenborn Thomas Brödenfeld (Hornemann: "Das ist der, der uns in der RP freitags schon das Wort zum Sonntag verkündet") sehr gut kennt und VHS-Leiter Andreas Brinkmann sein angeheirateter Neffe ist, so hat der 52-Jährige mit Wesel bislang nicht viel zu tun gehabt. Dass er trotzdem der richtige Mann für den Eselorden ist, begründete Hornemann in ihrer launigen Rede unter anderem so: "Obwohl Kommissar Thanner, also der Kollege von Schimanski, 1986 im 188. Tatort das Motto unseres diesjährigen Stadtjubiläums ,Wesel? Schöne Stadt!' verkündet hatte, ist es dem WDR bis heute nicht gelungen, eine Folge in unserer schönen Stadt zu drehen." Grund genug also, um dem WDR-Fernsehdirektor, der, wie es auf der Homepage des Senders so schön heißt, "in letzter Instanz über neue Sendungen und Formate entscheidet", den Eselorden zu verleihen. Nicht zuletzt, weil es ja in der Stadt mehrere Krimi-Autoren gibt, kann es doch nicht so schwer sein, bis 2018 (dann wird 777 Jahre Wesel gefeiert) einen guten Tatort in der Kreisstadt zu drehen. Und was sagt Jörg Schönenborn zu einem möglichen Tatort aus Wesel? Die RP erreichte ihn gestern am späten Nachmittag telefonisch in Hamburg, wo er am Abend den 1000. Tatort vorgestellt hat.

"Wesel gehört damit auf die Liste von 111 Städten, die sich als Tatort-Stadt beworben haben", so Schönenborn. Grundvoraussetzung sei, dass die Bewerberstädte "besonders morbide, kriminell und verkommen sein müssen. Das wollen wir gerne sorgfältig prüfen, ob Wesel tatsächlich kriminell genug ist", sagt er lachend. Der Mann hat Humor.

Der Eselorden wird übrigens die erste karnevalistische Auszeichnung in Jörg Schönenborns Leben sein. Bislang hat man ihm natürlich auf jecken Sitzungen jede Menge "Massenorden" umgehängt. Und auch er hat natürlich fleißig WDR-Orden verteilt. "Aber der Weseler Eselorden ist schon etwas Besonderes, etwas Ehrenvolles." Wie er sich für die Auszeichnung auf der Bühne der Niederrheinhalle bedanken wird, weiß der in Hilden lebende TV-Profi noch nicht so recht. "Wahrscheinlich wird ein wenig Humor von mir verlangt. Da werde ich noch in mich gehen."

Info Der Eintritt am Karnevalssonntag, 26. Februar, in die Niederrheinhalle ist frei. Einlass ist ab 10 Uhr, los geht's ab 10.40 Uhr.

(RP)
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