Wesel WC am Bahnhof für 104.000 Euro kommt

Wesel · Der Ausschuss für Gebäudeservice hat gestern geschlossen für die Errichtung der öffentlichen Toilette gestimmt.

 So ähnlich wie die WC-Anlage im Herzen von Viersen soll die öffentliche Toilette am Weseler Bahnhof aussehen. Nur, dass sie ein Vor-Dach bekommt.

So ähnlich wie die WC-Anlage im Herzen von Viersen soll die öffentliche Toilette am Weseler Bahnhof aussehen. Nur, dass sie ein Vor-Dach bekommt.

Foto: PR

Generationen von Weseler Politikern mussten sich in den vergangenen 20 Jahren immer wieder mit dem leidigen Thema der fehlenden Bahnhofs-Toiletten befassen. Doch dieses Problem scheint nun dauerhaft gelöst. Denn der Ausschuss für Gebäudeservice hat sich gestern Abend geschlossen für die Errichtung einer öffentlichen WC-Anlage vor dem Bahnhofsgebäude ausgesprochen. Einen entsprechenden Antrag hatte die CDU im vergangenen Jahr gestellt.

Der zwölf Quadratmeter große Kubus soll nach Ende der Sommerferien nahe der Taxistände und des Busbahnhofes aufgestellt werden und voraussichtlich rund 104.000 Euro kosten. Den genauen Betrag wird man nach den Ausschreibungen kennen. Weil es für die Toilette 90 Prozent Fördermittel gibt, fiel den Politikern die Entscheidung leichter. Eigentlich hätte die ganze Sache auch sehr viel teuer werden können. Denn nach dem Besuch einer bestehenden Anlage in Viersen hatte die Verwaltung eine Beispielrechnung erstellt, in der unter anderem von einer WC-Sitz-Reinigung (mit vergrößertem Technikraum) für zusätzlich 18.000 Euro, einem bargeldlosen Münzautomaten (6500 Euro) und einer automatischen Fußbodenreinigung (9000 Euro) die Rede war. Wären alle Extras berücksichtigt worden, hätte das Ganze 137.500 Euro gekostet.

Viel Beifall erhielt im Ausschuss Anita Timmreck, Leiterin des Fachbereichs Gebäudeservice. Für alle gut verständlich erklärte sie, warum die Wände innen und außen aus Glas und alle Sanitärobjekte (Waschbecken, WC, Urinal) unbedingt aus hochwertigem Edelstahl sein sollten: "Alles muss so sein, dass es nicht abgerissen, beschmiert und demoliert werden kann. Bei Fliesen würde sich zudem Dreck in die Fugen bilden. Die Anlage wird auf keinen Fall eine Wohlfühloase." Eine Fußbodenheizung (im Winter) hält sie für absolut notwendig, ebenso eine behindertengerechte Ausstattung und einen klappbaren Babywickeltisch - natürlich auch aus Edelstahl. Noch ist nicht klar, ob die Nutzer für das Aufsuchen des stillen Örtchens etwas zahlen müssen. Vom Einbau eines Münzautomaten rät Timmreck ab. "In solche Automaten wird alles reingesteckt, nur kein Geld", sagte sie. Die Toilette soll einmal am Tag gereinigt werden, was jährliche Kosten in Höhe von 6100 Euro verursacht. Die Stadtwacht und die Ordnungskräfte am Bahnhof sollen stets ein Auge auf die Anlage haben, die eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahre habendürfte.

Denkbar, dass ein Teil der Unkosten durch die Vermietung von Werbeflächen an der Fassade gedeckt werden. Diese Idee hatte Hilmar Schulz (SPD) zur Diskussion gestellt. "Interessierte Firmen können sich bei uns melden. Gerne auch die städtischen Töchter", so Timmreck.

Ausschussvorsitzender Wolfgang Lingk (CDU) freute sich über das Abstimmungsergebnis: "Ein gutes Signal."

(RP)
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