Himmel Und Erde Wasser für alle - Wasser ist Leben

Wesel · Die Adventsaktion von "Brot für die Welt" mahnt: Niemandem darf das Wasser abgedreht werden. Wir Christen müssen das unterstützen.

 Mit einem Festgottesdienst in der Ludwigskirche in Saarbrücken hat die evangelische Kirche am ersten Advent ihre Spendenaktion "Brot für die Welt" eröffnet. Auch Alt-Bundespräsident Joachim Gauck sprach zur Gemeinde.

Mit einem Festgottesdienst in der Ludwigskirche in Saarbrücken hat die evangelische Kirche am ersten Advent ihre Spendenaktion "Brot für die Welt" eröffnet. Auch Alt-Bundespräsident Joachim Gauck sprach zur Gemeinde.

Foto: epd

Mit dem Beginn der Adventszeit starten beide große Kirchen in Deutschland traditionell ihre Spendensammlungen für Menschen in bedrohten Situationen.

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat eröffnete seine Aktion in Paderborn. Die Sammlung steht unter dem Motto "Faire Arbeit. Würde. Helfen". Im Zentrum steht der Einsatz für gerechte und menschenwürdige Arbeit in Lateinamerika.

Für die evangelische Kirche hat "Brot für die Welt" die 59. Spendenaktion mit einem Festgottesdienst in der Saarbrücker Ludwigskirche begonnen. Unter dem Motto "Wasser für alle" will "Brot für die Welt" auf die große Ungleichheit im Zugang zu sauberem Wasser in vielen Ländern der Welt hinweisen. Das evangelische Hilfswerk unterstützt deshalb Menschen beim Bau von Brunnen und Wasserspeichern und dabei, ihr Recht auf sauberes Wasser zu bekommen. "Ohne Wasser gibt es keine Nahrung, kein Leben und keine Entwicklung", unterstreicht "Brot für die Welt" und bittet um Unterstützung für die Aktion durch Spenden und Gebet.

Frisches Wasser ist in westlichen Ländern selbstverständlich. Für Millionen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ist es aber absolute Mangelware. Die Zahlen sind schockierend: Fast 850 Millionen Menschen auf dieser Erde haben keinen Zugang zu frischem Wasser und etwa 3,5 Millionen Menschen jährlich sterben aufgrund von verunreinigtem Wasser, darunter eine Million Kinder unter fünf Jahren.

Dabei ist es auch unser Konsumverhalten, unser Lebensstil, der viel zu tun hat mit dem Leben anderer und ihrem Zugang zu sauberem Wasser. Für die Produktion von einer Tasse Kaffee zum Beispiel werden 150 Liter Wasser verbraucht, für ein T-Shirt aus Baumwolle über 2000 Liter. Wasser wird immer mehr zu einem hart umkämpften Handelsgut, das oft auch als Druckmittel eingesetzt wird, um andere Länder oder missliebige Volksgruppen und Minderheiten politisch zu destabilisieren und zu erpressen.

Die Gerechtigkeit Gottes wird zudem überall dort missachtet, wo große und internationale Lebensmittel- und Agrarkonzerne so viel Wasser verbrauchten, dass Kleinbauern ihren Zugang zu Wasser verlieren. Wasser ist ein kostbares Gut. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist lebensnotwendig und als ein Menschenrecht seit 2010 anerkannt. Wasser, Ernährungssicherheit und Hunger sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Wasser gibt es kein Leben und kein Wachstum.

Vielen Menschen in Deutschland ist nicht bewusst, dass Wasser schon heute in vielen Regionen der Welt knapp ist und immer knapper wird. Das für den Menschen nutzbare Süßwasser macht weniger als 0,025 Prozent des Wassers auf der Welt aus. Die Adventsaktion von "Brot für die Welt" mahnt deshalb zu Recht: Niemandem darf das Wasser abgedreht werden und keiner soll auf dem Trockenen sitzenbleiben.

Wenn Christen gerade in der Weihnachtszeit die Güte Gottes feiern, müssen sie sich in besonderer Weise für die Gerechtigkeit in dieser Welt einsetzen und für Menschen in ihrer Not einstehen.

Thomas Brödenfeld

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort