Wesel Volle Auftragsbücher bei Wesser

Wesel · Die Firma Wesser Garten- und Landschaftsbau feiert morgen 60. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Seniorchef Emil Wesser (85) blickt zurück auf ein arbeitsreiches und nicht immer einfaches Leben.

 Ein echter Familienbetrieb: Wiebke Lahrmann, die Lebenspartnerin von Geschäftsführer Michael Wesser (2.v.l.), dessen Bruder Rainer Wesser und Seniorchef Emil Wesser freuen sich auf möglichst viele Gäste am morgigen Samstag.

Ein echter Familienbetrieb: Wiebke Lahrmann, die Lebenspartnerin von Geschäftsführer Michael Wesser (2.v.l.), dessen Bruder Rainer Wesser und Seniorchef Emil Wesser freuen sich auf möglichst viele Gäste am morgigen Samstag.

Foto: Nikolei

Ein runder Geburtstag ist, vor allem wenn es sich um einen mittelständischen Handwerksbetrieb wie die Weseler Firma Wesser Garten, Grün & Service handelt, ein willkommener Anlass, um einerseits auf das Erreichte zurückzublicken, andererseits aber auch, um den Blick in die Zukunft zu richten. Für den Part Vergangenheit zuständig ist bei Wesser der Seniorchef. 85 Jahre alt ist Emil Wesser, der Firmengründer. Mit dem Sehen klappt es nicht mehr ganz so gut. Aber sonst ist er vergleichsweise fit und erinnert sich lebhaft an die Zeit, als er zusammen mit Heinrich Niemeyer das Unternehmen gegründet hat. Das war vor 60 Jahren.

"Wir waren damals zusammen in einer Firma beschäftigt, hatten jede Menge Erfahrungen in verschiedenen Betrieben gesammelt und beide die Idee, uns selbstständig zu machen. Und weil die Chemie zwischen uns stimmte, haben wir das dann auch getan", erzählt er. Firmensitz, wenn man das so sagen darf, war sein Elternhaus an der Straße Am Blaufuß 70. Hier hatten schon die Urgroßeltern Gemüse angebaut und auf dem Markt verkauft.

Das Gründerduo hatte es zunächst nicht leicht. Die Kontakte fehlten. Für den ersten großen Auftrag, die Gestaltung des neu erbauten Weseler Bühnenhauses, mussten die beiden kämpfen. Mit diesem Referenzobjekt war es in der Folgezeit auch einfacher, Aufträge in anderen Kommunen an Land zu ziehen. Und in den 70er Jahren kamen auch immer mehr Aufträge von privaten Häuslebauern dazu. "Wir mussten deshalb auch immer mehr Leute einstellen, um alle Arbeiten erledigen zu können", sagt der Seniorchef. Doch in den 70er Jahren herrschte bei Wesser nicht nur eitel Sonnenschein. Weil damals der eine oder andere Bauträger pleite ging, für den Wesser vertragsgemäß ehrliche Arbeit abgeliefert hatte, wurde die Luft dünn. Doch durch Fleiß, Durchhaltevermögen und äußerste Sparsamkeit überstand die Firma diese gewiss nicht einfachen Zeiten.

"Zum Glück", sagt Michael Wesser (45), der zusammen mit seinem Bruder Rainer Wesser die Firma seit 1999 führt. "Denn heute steht das Unternehmen wirklich sehr gut da." Die Auftragsbücher sind voll. Vor allem Hausbesitzer jenseits der 50, wollen sich in der zweiten Lebenshälfte den Traum vom "Wohnen im Garten" erfüllen.

"Der Trend geht eindeutig dahin, dass der Garten das verlängerte Wohnzimmer ist", sagt Prokuristin Wiebke Lahrmann. "Wir haben Kunden, die sich eine Outdoor-Küche mit vielen Extras leisten", sagt Rainer Wesser. "So wird der Übergang von drinnen und draußen fließend."

Wie auch bei modernen Haushaltsgeräten, geht auch im Garten der Trend zur Vernetzung. Sprich: Mit Hilfe seines Smartphones kann jeder, der das nötige Kleingeld besitzt, Bewässerung und die Beleuchtung in seinem grünen Paradies regeln. Und auch der Rasenmäher kann so problemlos gesteuert werden.

Probleme, genügend Fachpersonal zu finden, hat die Wesser GmbH nicht. Aktuell besteht das Team aus 25 Mitarbeitern. Einige von ihnen haben bei Wesser schon ihre Lehre absolviert und wurden danach übernommen. Gerne werden bei Bedarf auch Quereinsteiger eingestellt, wenn die Voraussetzungen stimmen. "So wachsen wir als Firma zu einem Team zusammen", sagt Michael Wesser.

(RP)
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