Hamminkeln Vinyl-Party hilft der kranken Stella

Hamminkeln · Die 16-jährige Reeserin braucht Spenden für eine Therapie. Im Kuba legt Smetty Scheiben mit Musikwünschen auf. Stella Scholaja singt selbst.

Stefan Smetten, kurz Smetti, hat eine besondere Party-Zeit erfunden. Der Diplompädagoge, der bei der Lebenshilfe in Rees arbeitet, hat mit "Smettis Vinyl Party" ein Fest der besonderen Art kreiert. Seine Idee: Party-Gäste kommen mit einer Schallplatte mit ihrem Lieblingslied, begründen, warum dieser Song gespielt werden muss, und Smetti legt auf und erzählt die oft persönliche Geschichte. "Das ist familientauglich, oft supercharmant und kommt an", sagt er. Der 45-Jährige aus Goch konzentriert sich auf Benefizauftritte und besucht am 7. Mai den Kulturbahnhof. Er ist mit Kuba-Chef Marco Launert befreundet und hofft auf viel Resonanz. Denn es steckt eine rührende Geschichte hinter der Aktion, und die hat mit Stella Scholaja, 16-jährige Gymnasiastin aus Rees, zu tun. Sie leidet an Gliedergürtel-Muskeldystrophie und ist nur eingeschränkt bewegungsfähig, aber eine "große Kämpferin" gegen die unaufhaltsam fortschreitende Erkrankung. Und sie macht Musik in Keusgens Tonstudio in Haldern, will am Samstag selbst singen, wenn sie fit genug ist. Auf jeden Fall entert um 20 Uhr der Chor "Best age" die Bühne, bevor Party gemacht wird. Dann geht die Spendendose herum, der Eintritt zur Veranstaltung ist ansonsten frei.

Stellas Krankheit erfasst den Bewegungsapparat. "Es gibt eine Chance: die Stammzellentherapie. Sie kostet 30.000 Euro, wird aber in Deutschland nicht durchgeführt. In Thailand wurde sie erfolgreich praktiziert, um die Krankheit zu verlangsamen. Die Krankenkassen zahlen nichts dafür." Wertvolle Zeit vergehe, denn bislang sind erst 20.000 Euro an Spendengeldern eingegangen.

Stella möchte ihren Unterstützern etwas zurückgeben und das am liebsten mit Liedern. In Dortmund hat sie es diese Woche bei einem Benefizkonzert der Schlagerbranche getan. Mittlerweile ist die junge Reeserin durch Auftritte in Presse und Fernsehen bekannt.

Im Kulturbahnhof will sie ihre Lebenshaltung trotz aller Schicksalsschläge zeigen. Vor möglichst viel Publikum.

(thh)
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