Niederrhein Unternehmer kritisieren Streiks

Niederrhein · Verbandschef Schmitz: Gemeinsam nach tragfähigem Kompromiss suchen

"24-Stunden-Streiks richten hohe Schäden an und verspielen viel Vertrauen", kritisiert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes Metall Ruhr-Niederrhein, angesichts der neusten Entwicklungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Auch Mitgliedsunternehmen des Metallverbandes sind vom Streik betroffen, der in der Nacht zu Mittwoch begonnen hat. Das Verhalten der IG Metall-Funktionäre sei "egoistisch", so Schmitz. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Gewerkschaft weit fortgeschrittene Verhandlungen abgebrochen habe, um der Arbeitgeberseite ein "völlig überzogenes Forderungspaket" vorzulegen. Dieses Paket sei unannehmbar gewesen, da seien sich alle Metallarbeitgeberverbände in Deutschland einig. Auch die Mitarbeiter anderer Branchen könnten mit Blick auf die Gewerkschaftsforderungen nur mit dem Kopf schütteln. Schließlich seien die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie mit der 35-Stunden-Woche und einem Durchschnittseinkommen von 56.000 Euro schon heute exzellent.

Schmitz kritisiert deswegen die Forderung nach einer 28-Stunden-Woche scharf. Hier müsse auch geprüft werden, ob die Forderung überhaupt rechtmäßig sei: "Die Gewerkschaft will, dass die Unternehmen Mitarbeiter für die gleiche Arbeitsleistung unterschiedlich vergüten", gibt Schmitz zu bedenken. Der IG Metall müsse klar werden, dass die Unternehmen eine Tarifpolitik nicht mittragen könnten, die den Betrieben Arbeitsvolumen in Zeiten von Fachkräftemangel wegnehme und dazu die Arbeitskosten in unverträgliche Höhen treibe.

Schmitz plädiert dafür, gemeinsam alle Möglichkeiten auszuloten, "doch noch zu einer tragfähigen Lösung in der Tarifauseinandersetzung zu kommen".

(RP)
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