Wesel Unbekannter setzt Brücke der B 58 unter Starkstrom

Wesel · Ein unbekannter Täter hat gestern Nachmittag die Oberleitung der Bahn in der Nähe des Bahnhofs Wesel per Draht mit einem Metallgeländer der Friedrich-Ebert-Brücke (B 58/Schermbecker Landstraße) verbunden und so ein Brückengeländer sowie eine unter der Brücke befindliche Lok unter Hochspannung gesetzt. Für Menschen bestand Lebensgefahr. Die Brücke wurde gesperrt, auch der Bahnhof war zeitweise nicht mehr durch Züge anfahrbar, wie die Bundespolizei berichtete.

 Ermittler der Bundespolizei sicherten gestern Abend im Bereich der Friedrich-Ebert-Brücke Spuren. Was wollte der Täter erreichen? War es nur ein schlechter Streich?

Ermittler der Bundespolizei sicherten gestern Abend im Bereich der Friedrich-Ebert-Brücke Spuren. Was wollte der Täter erreichen? War es nur ein schlechter Streich?

Foto: rme

Ein Lokführer hatte gegen 16.15 Uhr beobachtet, wie die unbekannte Person in Höhe der Brücke der B 58 über die Bahnlinie einen Gegenstand auf die Oberleitung warf. Die Polizei vor Ort sah dann, dass das Brückengeländer mit der Oberleitung verbunden war. 15.000 Volt Spannung fließen durch die Oberleitung. Das ist so stark, dass bei einem Abstand von unter 1,50 Meter schon ein Spannungsüberschlag möglich ist. Die Brücke wurde gesperrt, der Strom wurde abgestellt. Die Züge konnten nicht mehr fahren, es kaum zu Staus im Berufsverkehr. Trotz Abschaltens der Spannung führte die Oberleitung zunächst noch Strom. Experten der Bahn aus Wanne-Eickel mussten anrücken, um die Gefahr zu bannen und den Reststrom abzuführen, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage erklärte. "Wir wissen noch nicht, wer der Täter ist, ob es sich nur um einen Jugendstreich handelt oder ob gezielt Personen verletzt werden sollten." Der Täter soll zu Fuß unterwegs gewesen sein. Gegen 19 Uhr konnten die B 58 und die Bahnstrecke freigegeben werden.

(RP)
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